's Geld auch ohnedies, aber da ich Els so gut leöden kann, so Sie schüttete flinb Getreide in den Trichter und ging dann
wäre dies der einfachste Weg. Ihr wißt, daß ich zwanzig wieder in die Stube.
Mädchen briegen bönnt', aber die Els gefällt mir nun mal.“ Anterdessjen hatten die Müllersleute eine burze Anter—
dung gepflogen.
Ja, die Eltern wußten das alles. Aber wenn einem re «
plötzlich etwas Unerwartetes begegnet, muß man sich besinnen, „Was meinst du dazuꝰ forschte der Müller.
ehe man Herr seiner Gedanben wird. So ging's ihnen auch. „Was meinst du?“ antwortete sie.
ODerblüfft standen sie da. Die Müllerin hatte mitten im Es entstand eine Pause. Der Alte zuchte mit den Achseln
Weinen abgebrochen, und dem Alten war die Pfeife aus und fagte, daß nichts anderes übrig bleibe.
dem halb offen stehenden „Aber, er will uns das
Munde gefallen. Geld auch ohnedies“ — —
Dem Müůller bam zwar „Die Sinsen, die Sin—
urplötzlich eine Geschichte jen,“ keuchte der Müller.
aus seiner Schulzeit in den „Els,“ wandte er sich
Sinn, und das pflegte nicht zu der eben eintretenden
oft vorzukommen, nämlich Tochter, „wie stehst du
die, wie der Teufel zum eigentlich mit Berghöfers
Erlöser spricht: „Dies Villem?“
alles will ich dir geben, „Ich? Mit dem — —
so du niederfällst und mich Berghöfer, ich?“
anbetest.“ Aber der An⸗ „Ich meine, ob du den
trag blang zu verlockend. heiraten möchtest ?“
Alle Not sollte mit einem „Ich!“ schrie Els auf,
Schlage ein Ende haben! „aber Dater!“ Sie brach
Er blieb Herr von Haus olötzlich ab und setzte sich
und Hof! Mber die Toch— auf einen Stuhl. „Ob ich
ter — verkbaufen! „Wer den Berghofbauer freien
sprach das dumme Wort,“ vill. Nein, Dater, nimmer⸗
jagte er plötzlich laut, so mehr!“ Sie fing heftig an
daß es schwer zu entschei⸗ zu weinen, und es war
den war, wer am meisten eigentümlich, nun weinten
erschrak, der Berghöfer auch die beiden Alten.
oder die alte Müllerin. „Kind,“ sagte der
„Aber Mann,“ be— Dater, „Gott weiß, daß
jchwichtigte die Wald⸗ es mir schwer wird, die
müllerin. Frag zu stellen, aber es
„Waldmüller,“ bat bleibt uns bein Ausweg,
Berghöfer, „überlegt's, bein Ausweg. Wir wollen
beschlaft's.“ dich nicht zwingen, aber
„Was wollt ihr denn,“ höre zum dritten, bein
beuchte der Müller, der Auswegl“
merbte, daß er sich ver— Els woeinte hefftiger.
jschnappt hatte, „ich dachte VDor ihren Geistesaugen
an was anderes.“ zog vorüber, was ihr Hans
Die Alte schüttelte ge⸗ bisher gewesen war, wie
dankbenvoll mit dem Kopfe. er in treuer Liebe an ihr
Mit ihrem Manne mußte gehangen hatte und sie an
etwas nicht in Ordnung ihm, und — sie sollte ...
sein. Oder — sollte er „Nein, nimmermehr!“
die gleichen Kämpfe zu Ihre Tränen versieg
bestehen haben wie sie. ten, sie richtete sich jäh
Denn auch in ihr wogte auf. „Mutter, Vater, ich
ein heißes Kingen, und Lann nicht, schlagt mich tot,
es war noch nicht ent— aber ich kann nicht.“ —
schieden, auf welche Seite sich der Sieg neigte. Sögernden Fußes ging sie in ihre Schlafkammer.
Arme Els! Auch die Mutter suchte bald ihr Lager auf. Der
„ÜUberlegt's Euch,“ mahnte der Berghofbauer kbleinlaut. Dater wollte noch einige Stunden mahlen.
„Mag aber Eure Entscheidung ausfallen, wie sie will, ich Els saß nun auf dem Bettrande, und aufs neue flutete
borg Euch's Geld.“ das unaussprechliche Wehe durch ihre Brust.
Er ging. — — Wie lange sie so zugebracht hatte, sie wußte es selbst
Als Els in die Stube trat, saßen die Eltern noch auf nicht, da — was war das?
demselben Fleck und semelierten. Sie bemerkten kaum, daß Sie hörte, wie die Mutter betete, ganz deutlich drangen
ihre Tochter eintrat. „Dir armen Eltern,“ dachte sie. „Der die Worte an ihr Ohr: — — „Ach lieber Gott, lenbe doch
Dater vergißt ordentlich seine liebe Mühl. Sie klingelt nun den Sinn unseres Kindes, du weißt doch, daß wir nicht
schon an die zehn Minuten. Das ist noch nie vorgekommen.“ anders kbönnen. ..“
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