zum Kloster. Das RKloster bonnte also von ihm aus bequem
Nahrungsmittel erhalten. Die Schweinfe gab Gelegenheit zur
Anlage einer Mühle und von Fisjchteichen.
Daß diese „Scheueenstätte“ etwa mit einem von Landau
a. a. O. S. 282) erwähnten, seit langer Seit nicht mehr bestehenden
Orte OberSchweinfe an der Schweinfe, nordwestlich von Altken.
haing in Verbindung zu bringen wäre, glaube ich nicht. Dazu ist
der Platz viel zu klein. — Landau jchreibt: „Schon 1196 wird
superior Suinephe und 1215 Suinefe superior und Suinefe inferior
genannt... Im J. 1276 wird der OErt ausdrüchlich als zu Löl⸗
bach gehörig bezeichnet.“ Er lag daher wohl weiter nördlich.
Der Gedanke, daß wir in den auf dem Driesch auf der Aules
burg vorhandenen wilden Rosen, in den wilden Apfelbãumen an
der Scheuernstätte und in den Stachelbeeren und dem Kirschbaum
in der Nähe der Mönchsqueile auf der Aulesburg Nachkommen
von Kosen, Apfel- und Kirschbäumen und Stachelbeeren aus
Gartenanlagen der alten Mönche vor uns haben, liegt nicht fern.
Sie würden gewissermaßen noch ein lebendiges Glied buͤden zwischen
uns und den Mönchen und zwischen der Jetztzeit und der Seit bor
100 Jahren, als die Möonché in unsere Gegend bamen.
Geht man von der Scheuernstätte das Schweinfetal herab, so
Lommt man nach ca. ?/, Stunden nach Altenhaina. Etwa ebenso
weit ist es von Altenhaina nach Haina. Altenhaina ist ein Eleines
Dorf in einem Winbel am Fuß von Soergen gelegen, welche es
von Norden, Westen und Suüden umgeben. Nach Südosten ijt ein
offenes Tal (Fortsetzung des Schweinfetales).
ie früheren. Gleichzeitig wurde an dem nordöstlichen und dem
üdõstlichen Ende der beschriebenen Erhebung aufgegraben.
An dem sũdoõstlichen Ende Lam man ettwa 30 40 cm unter
er Erdoberfläche auf ausgedehnte Schuttmassen, größere und
leinere Steine und Kalkmörtelmassen, dazwischen fand sich ein
ehauener Stein (iehe Abbildung 6), welcher, je nachdem was man
ils oben ansieht, eine Konsole gewesen sein bann oder der unterste
erzierte Teil eines Spißbogens
An, der nordöstlichen Ecke Kam man ca. 50 - 80 cm unter der
Erdoberfläche auf ein Stũck einer 60 ci breiten Fundamentmauer,
velche etwas schräge Kichtung von Nordwest nach Südost gehabt
u haben schien. Sie entsprach nach ihrer Art genau den Funda-
nentmauern auf der Aulesburg, Bruchsteine kaum löslich
erbunden durch Kalbmörtel.
Die Erde darüber war stellenweise etwas schwärzlich durch
erbrannte Holzteile, so daß daran zu denken ist, daß da einmal
ein Brand, irgend weicher Art, statt hatte.
Ich möchte vermuten, daß an der Stelle, welche als das lang⸗
gestreckte Rechteck in dem Kapellengarten sich abzeichnet, die
Zlosterlirche gestanden hat. Die Kichtung nach Osten, die langen
deitenwände, der Fund des Konsolen oder beginnenden Spitzbogen⸗
Steines an dem Ostende begründen diese Vermutung. Am Ostende
er Kirche wäre, nach dem Funde der Wenschenknochen zu schließen,
er Friedhof der Mönche gewesen. Die angetroffene Fundament.
nauer Lann zu der Kirche oder einem anschließenden Gebäude
gehört haben. Die Bergecke nordöstlich von dem Kapellengarten
Abbildung 83: Säulenartig behauener Stein
Abbildung 4:
Spitzbogensteĩn
Abbildung 6:
Konsole oder bonsolenartig verzierter Stein
eines beginnenden Spitz bogens
(Gefunden an der südöstlichen Aufgrabungsstelle)
Ehe man in das Dorf selbst kommt, liegt rechter Hand ein großer
Harten, in Gestalt eines von Norden nach Süden lang gestreckten
Kechteckes. Dieser Garten, von einer gemeinsamen Hecke und
unten an der Straße von einem Saun umgeben, heißt der, Kapellen-
garten“. Innerhalb dieses gemeinschaftlichen Saunes gehöet das
Selände den Einwohnern Ahenhainas. Es hat jeder einen Garten.
teil. In dem Orte wird angenommen, daß die Mönche in Alten—
haina waren und die Sezeichnung „Kapellengarten? wird mit ihnen
in Verbindung gebracht. Es ist auch hinter dem Wohnhause der
Altenhainger Familie KRöder ein Keller mit bejonders starbem,
von dem Ablichen aber sonst nicht abweichenden Gewölbe. In der
Familie sjoll sich von Generation zu Generation die Annahme
pererbt haben, daß dieser Keller von den Möõnchen herrühre.
Der Kapellengarten hat eine Ausdehnung, woelche für ein
Kloster mittlerer Größe sehr gut ausreichte. Er hebt sich durch
die etwas erhöhte Lage, durch Hecken, Saun und Hohlwege, welch
eßtztere ihn sjüdlich und zum Teil westlich umgeben, deutlich aus der
Umgebung als eiwas Besonderes ab. Seim Fläche zeigt Uneben⸗
heiten, Einsenkungen, bleine hũglige und flache Erhebungen. wie
sie an Ruinenstätlen vorkommen
Denbt man sich hier das Kloster wieder erstanden, so hatte es
eine sehr gute, geschũtzte Lage am Fuße der Berge und nach
Sũdosten zu, das schönẽ Tal grade vor sich. In dem nordöstlichen
Teil des Kapellengartens (iehe Abbildung 5) sieht man eine
langgestreckte rechteckige, von West nach Osi gerichtete Erhebung
mit zwei bürzeren Endseiten (vorne und hinten) und zwei langen
Längsseiten. Schon im Jahre 1920 waren vor dem Ostende dieser
Erhebung gelegentlich der Ausschachtungsarbeiten für ein Traus
formatorhaus Menschenbnochen (große Kohrenbnochen, Schädeldach
usw.) gefunden woroden, welche wohl 6-700 Jahre in der Erde
gelegen haben mochten. Spaäter unler meiner Anleitung in der
Nähe des Transformatorhauses ausgefũhrte Aufgrabungen förderken
weitere Menschenbnochen ʒu Tage von gleicher Beschaffenheit wie
eigt, daß hier früher ein großer Sandsteinbruch war. Der Stein⸗
»ruch war also gewissermaßen neben dem Kloster jelbst. Auch dicht
ũdwoestlich hinter Altenhaina in der Kichtung auf den Forstort
ẽspenlirchen?) ist ein weit ausgedehnter Steinbruch gewesen. Ein
urzes Tal an Altenhaina nach Westen angrenzend heißt „Der
Aaffengrund“. Auch das Kloster in Altenhaina muß im Vergleiche
zu dem Hainger Kloster blein gewesen sein. Wahrscheinlich war
is, als die Cisterʒienser· Monche im Jahre 1215 mit dem Kirchen⸗
»au und den Notbauten in Haina begannen, ũberhaupt noch nicht
ollendet und ist wohl dann später — im Gegensatz zu dem Kloster
auf der Aulesburg, welches bis wenigstens 1540 dort bestand —
uch nicht weiter erhalten worden. Vielleicht stand die Kirche noch
ängere Seit und führte so nach Serfall oder Abtragung der
inderen Klostergebaͤude (verwandt zum“ Baus in Haina9 zu der
Bezeichnung der Anlage als Kapellengarten“.
Jedenfalls geht nach meiner Aberzeugung aus der in dem Orte
elbst noch erhaltenen Erinnerung, aus der eigenartigen, sonst nicht
u erblärenden SBezʒeichnung „Kapellengarten“ aus dem Funde des
ehauenen Steines, welcher zu einem gotischen Bauwerk gehört
) Hier soll früher das Dorf Espe gewesen sein. Man sieht dort im Tannen-
ꝛalde noch einige Erhebungen und Vertiefungen, wo offenbar Hãuser gestanden haben.
Ackber vor dem Forstorke Espenbirchen wurde beim Pflügen ein Brunnen
ngetroffen.
Landau (Wüste Ortschaften pp. Seite 237) schreibt: „Espe, im Tannenwalde
wischen Haubern und Alteuhaina, too der Grt noch Die Espenbirche genannk wied.
320 hoch. Schon 12204 war grangia, que yocatur Espehe ĩm Besitz des Klosters
daina, welches 1228 auch den Sehnten in Espehe erwarb. Im Jahre 18355 wird
er hainische Hob tzum Espe zuweilen auch curia Mesphe (18. Jahrhundert) genannt,
J—8 Namen er auch 1358 und Ins al⸗ Hof des geñannien Klosters vor
ommt.“
Es wird auch erzählt, daß an dem Forstorte Espenbirchen von Schweinen,
ie dort gehütet wurden, beim Wühlen eine KirchenGloche zu Tage gebracht wurde.
Altenhaina und Haubern Lonnfen sich über den Besitz nicht einigen. Man spannte
in blindes Pferd vor, welches in der Kichtung Haubern zog. So soll Haubern die
sSlocke erhaltfen haben. Die Gloche joll die Inscheift erhalten haben „Kling Klang
Sau fan(d) — Slinner Gaut nach Hause dans.“ Ich hatte noch nicht die
eit, der Sache weiter nachzugehen