polgends, wie zum theill itzt bemelt, die Munch von Aulisburg
heraber gehn Hegena, das man dieser Seit Hayna nennet, mit
Verwilligung Landgrafen Hermanns zu Turingen usw. (wie bei
Arnoldi, W.) gebawet, wie das aus einem Brieff ist zu finden, das
Datum stehet Anno Dom. 1216.“ —
Daß die Veränderung bereits im J. 1215 vorgegangen gewesen
sei, erhellet aus einer Urbunde von diesem Jahre, die man bei
Kuchenbecker, am vollständigsten aber bei Gudenus eingerückt
findet. In eben diesem Jahr (83. Jun.) bestätigte Siegfried, Erz⸗
bischof von Mainz, die von Poppo Graf zu Reichenbach und
Heinrich Graf zu Siegenhain, dem Kloster Aulesburg (nachher
Haina) gemachten Schenkungen. Ebenderselbe ertheilte am 10. Jun.
dem Kloster ein Privilegium. — Fortsetzung folgt.)
Literatur:
* ie
— ————
ibersehen und verbessert. Mühlhausen 1588.
2) Dilich, Hessische Chronica, zusammengetragen und verfertiget durch Wilhelm
scheffern, genannt Dilich und zu Cassel gedruckt durch Wilhelm Wassel, A. 1605. 6. 1111f.
8) Leuckfeld, Joh. Georg, Antiquitates Michaelsteinenses und Amelunx-
ornenses. Das ist Historische Beschreibung derer vormahls berühmten Cisterzienser
Abteyen Michaelstein u. Amelunxboen. Wolsffenbüttel, Verlegt s. Gottfr. Freytag. 1710.
4) Irheun Just Winkelmann, Gründliche und Warhafte Beschreibung der
füestenthümer Hessen und Hersfeld uswp. Aus den glaubwürdigsten Dobumenten
ind Sbkribenten in Sechs Theilen verfasset. Bremen, 1111. IV. Teil, S. 431 jj.
5) Gerstenberger. Wigandi Gerstenbergeri Chronicon Frankenbergense. In
geagette Hessiaca von Johann Philipp Kuchenbecker. Colloktio V. Marburg 1181.
5.
6) Johann Georg Estor, Neue Europäische Staats- und Reisegeographie.
154. DSresden. Leipzig. Verl. Ehrenfried Richter. S. 1Io j.
7) Regenerus Engelhard, Erdbeschreibung der Hessischen Lande Casselischen
Anteiles mit Anmerkungen aus der Geschichte und Urkunden erläutert. Cassel.
778. S. 542 ff. und S. 38.
8) J. Arnoldi. Kurze Geschichte des Hessischen Klosters Haina. (Aus einem
Bericht der Hessischen Raethe an K. Karl V. v. Jahre 1549 auf die Beschwerde
es Churfürsten von Mainz wegen Verjagung des Abtes.) In K. W. Justi, Hessische
denbwüũrdigbeiten. J. Teil. G. 150 jsj. — Noo.
9 K. W. Justi. Das Hospital zu Haina, Versuch einer Darstellung seiner
hemaligen und gegenwärtigen Beschaffenheit. Marburg. 1808.
QAuf Heimatwegen.
Ein Pferdegrab.
HDon C. Dippel.
UÜber Wolfershausen an der Edder (Haltestelle der Main-
Weserbahn) stoßen wir in einem Gehölz, genannt „Die Amsel“,
auf ein Grab, das von einem mit zwei Pferdeböpfen geschmückten
Stein gedeckt ist, auf dem die Worfe eingegraben sind:
Hier ruhen Bella und Rosa
den 13. Februar 1868.
Obwohl die Begebenheit, die hier ihren Abschluß gefunden, noch
gar nicht allzuweit zurückliegt, hat sich doch die Sage ihrer bereits
in verschiedener Lesart bemächtigt. So erzählen die einen, daß
unter dem Steine die Isabellen bestattet seien, die den letzten Kur—
jürsten zu Grabe gezogen haben und dann alsbald erschossen worden
wären. In Wirblichkeit ist dieser Kurfürst aber erst 1815 gestorben,
während die acht Isabellen, die den Trauerwagen gezogen, nach
sehztwilliger Bestimmung dem damaligen Kaijser von Esterreich zu—
sielen. Auch im übrigen bann die Geschichte von der Bestattung
von Pferden aus dem Kurfürstlichen Warstalle an diesem Platze
nicht aufrecht erhalten bleiben, da das Kurfürstentum Hessen schon
zwei Jahre vorher aufgelöst worden war. Sudem blingen auch
Namen wie RKosa und Bella nicht gerade nach einem fürstlichen
Marstalle. Damit auch die im Jahre 18606 im Gestüt Beberbech,
in dem der Vater des letzten Kurfürsten die erste Sucht von Isabellen
eingeführt hatte, noch vorhandenen Isabellenstuten und fohlen nicht
in jremden Besitz ũübergingen, mußte sie Oberstleutnant Heathcote
für den entthronten Kurfürsten baufen, um sie alsbald erschießen
zu lassen. Auch sonst war es eine Gewohnheit des letzten Hessen⸗
jũrsten, seine Lieblinge unter den Reit- und Wagenpferden, die
schon länger zu seinem persönlichen Gebrauche gedient hatten, nicht
zu verbaufen, sondern sie lieber erschießen zu lassen, sofern sie nicht
das Gnadenbrot in Beberbeck erhalten bonnten. Gerade diese
Tatjache mag dem Aufkommen der sagenhaften Erzählung über
das Pferdegrab in der Amsel Vorschub geleistet haben; denn es
liegen hier wieklich zwei ausgediente Pferde begraben, die auch
nicht mehr fremdes Futter fresen sollten. Rosa und Bella — so
hießen die Pferde — waren ein in Cassel und Umgebung seiner
Seit allgemein bekanntes Apfelschimmelpaar, das der Witwe des
Kentiers Biermann gehörte. Als die schönen Tiere älter wurden,
versuchte sie Frau B.bei einem Bauer in ihrem Jagdbezirke unter⸗
ʒubringen, wo sie nur zur Sucht gehalten werden sollten, fand
iber Lein Entgegenkommen. Da ließ sie denn endlich die 12 und
Geoemünztes
Aus dem Wortschatz der Heimat.
Blokops Hinnerch (Slaubopfs Heinrich — Glbabiose, Knautia arvensis).
ich biolappe, sich blaulappen. Redensart: De Himmel blolappt sich,
ds Warer ennert sich (& Der Himmel blaulappt sich, das Wetter
ändert sich).
3lo Pétsch, Blaue Pfütze (S Gemarbungsteil, Wiese, in der im
Frũhjahr längere Seit Wasser stehen bleibt).
Blorren, die, pl. Blasen. Redensart: Raants Blorren, höt d's Rãnn
eèé ARat ( Kegnets Blasen, hat das Kegnen eine Art).
lhne das Wasser blasen. damit Blorren (Blasen, Schaum)
entsteht.
Zlos, die, J. Blase (wie hochdeutsch), 2. eingemauerter Topf.
3 jährigen Stuten durch ihren Jagdgast Rittmeister von Eschwege
ꝛrschießen und zwar derart, daß sie gleich in das bereits geschaufelte
Hrab fallen mußten. Die frommen Tiere stürzten dabei so, daß
ie sich noch im Tode umhalsten. —
Ebenso versteckt wie das Pferdegrab liegt in der Nähe ein
injames Gehöft, ebenfalls „Die Amsel“ benannt, das in früheren
Jahren, namentlich an Sonntagen, von den umliegenden Ortschaften
ils Sommerwirtschaft gern aufgesucht wurde. Heute winkt nun
illerdings kein Schild mehr zur Einkehr. Der Freund alter Holz
achwerkhãuser bleibt aber doch gern einige Augenblicke vor der
daustũr stehen, um die alten Bußzenscheiben, sowie den im Balben
usgeschnittenen Vogel, der eine Amsel darstellen soll, zu bewundern
Ddaneben ist zu lesen:
Hier heist die Amsel was sol ich machen
Die in diesem Hause wohnen befehlen Gott ihre Sachen
So werden sie sicher schlafen und wachen. 1176.
Siebenschläfer.
VDon Werner Sunbel.
Der 21. Juni trägt die Kalenderbezeichnung „Siebenschläfer“
jach dem gleichnamigen mäuseartigen Tier, das nach dem Volbs-
lauben seinen Winterschlaf bis zu dieser Seit ausdehnt. Das durch
rinen buschigen Schwanz an ein Eichhörnchen erinnernde Nagetier
ält zwar einen siebenmonatlichen Winterschlaf von Obtober bis
April, aber es erwacht zwischendurch bisweilen, um von den in
einer Bärenhöhle angesammelten Früchten zu naschen. Der Bilch,
vie man das nächtlich lebende Geschöpf auch nennt, ist bei uns
elten, häufig aber in Ost- und Sũüdeuropa, wo ihn die alten lecker-
näuligen Kömer mit Kastanien und Eicheln in Fäsjern und anderen
ßefäßen mästeten und verzehrten. Der verwandte Gartenschläfer,
uch „große Haselmaus“ genannt, dem die schmucke Schwanzquaste
ehlt, fteitt in Hessen häufiger auf. Sein aus Halmen, Moos und
zedern erbautes Nest fand ich neulich in einer Fichtendeckung bei
Ziedenkopf. Wie der mich führende Förster sagte, handelte es
ich hier um ein erweitertes Amselnest, das kurz vorher noch einige
sungamseln geborgen hatte. Wir überraschten den Gartenschläfer
ait jüũnf noch blinden Jungen in der von ihm veränderten bugel-
örmigen Wohnung. Daß auch der Gartenschläfer den ganzen
Vinter nicht verschläft, mußte der befreundete Förster zu seinem
deidwesen erfahren, als eine ganze Anzahl dieser Nager sich in
einem Keller an das Derzehren der dort lagernden Apfel machte.
altes Gold
3los ém Kôpp honn (Si eine Blase im Kopf haben. Die Schafe
haben diese Krankheit, durch Finnen hervorgebracht. Wird aber
auch von Menschen gesagt. Blosekop, Blasenbopf lautet das
betreffende Schimpfwort.
3losdéng, das, Slasding, Blasinstrument.
3losebalg, der, 1. Blasebalg, 2. Asthmatiber.
Zlut, die, J. Baumblüte, 2. das Blut oder Geblüt. Redensart:
Vom Blut o sichs honn (S Dom Blut an sich's haben (Krankheit)
3lutkrâut, das, (& Gea rivale).
lutrésenig, blutriesenig (jemand so schlagen, daß das Blut läuft).
obbe, 1. klopfen (das Herz), 2. Wind lassen (Kindersprache).
n Bobb lesse, einen Wind lajssen.
30pbeblerrer, Puppenblätter ( Ampfer: Rumex obtusifolius).