Full text: Heimatschollen 1921-1925 (1. Jahrgang - 5. Jahrgang, 1921-1925)

Fennels Künstlertum, denn sie spielt in der Technib fast aller 
Hlmalereien, die seinen Namen tragen, eine mehr oder 
veniger entscheidende Kolle. 
UÜbrigens hat Friedrich Fennel während des Krieges 
nicht stillgesejsen. Schon als er mit einem Liebesgabentransport 
his in die Gegend von Soissons gebommen war, hatte er 
zine dicke Mappe interessjanter Studien, namentlich aus dem 
pittoresken sagenumwobenen Coucyh le Chateau, in dem auch 
eine Ahlandsche Ballade spielt, mit heimgebracht. Auch 
Hindenburgs Armee in Rußland stattete er solch' einen 
Besuch ab. Längere Seit aber war er dann als Kriegs— 
maler bei der Armee Gaede und lernte hier, in den Vogesen, 
den Stellungskrieg aus nächster Nähe kennen. Wie fruchtbar 
dieser Aufenthalt, diese künstlerische Kriegsteilnehmerschaft 
var, das bezeugen zahllose Elstudien, Bleistiftjkizzen, Tusch- 
eichnungen nicht nur, sondern vor allem auch Gemälde in 
roßer Sahl. Die „Leipziger Illustrierte Seitung“ hat damals 
dieles von diesen Sachen veröffentlicht, denn er zählte 
amals zu ihren geschätztesten Mitarbeitern. 
SZu den neuesten Bildern, die Fennel gemalt hat, gehören 
iin Blick auf das Wilhelmshöher Schloß und ein Blick 
urch die Aue zum Warställer Platz, beide bestimmt, in einem 
euen deutjchen Australiendampfer, der den Namen „Cassel“ 
ragen soll, Ehrenplätze einzunehmen. So fährt hessische Kunst 
im die halbe Welt und läßt die Schönheit der Stadt Cassel 
juch unter dem Südbreuz leuchten — die Schönheit Cassels 
ind einer Kunst, deren stille, feine Art würdigen zu können 
u den angenehmeren Beschäftigungen dieser Seitläufte gehört. 
Im weichen Gras hör' ich das Bächlein fließen, 
Als ob es leis die letzte Lust verschäume; 
S5ũß wirbt ein Lied aus grũnen Paradiesen, 
Und in den Abend spinn' ich meine Träume. 
Gottfried Buchmann. 
⸗ 
Aus alter Seit. 
J 3 Dilich?) berichtet im Jahre 1605: „Sunächst über diesem 
Gründungs ort und die VDerlegungen Staedtlein (6cl. Gemũnden a. d. Wohra) ist das vornehme Kloster 
des Klosters Haina in —R ind Hospital Heina, welches in anno 1221 durch die Mönche zu 
— Alten Heina, Cistercienser Ordens, zu bauen angefangen. Es 
Löhlbach — Aulesburg — Altenhaing — Haina oder Aules- aben aber besagte Monche anfänglich zu Lölbach, darvon das 
burg · Altenhaina — Haina oder NulesburgHaina). Dorf noch ũbrig, Jahrs 1150, ingenistet, nachmahlen ihren Sitz unter 
VDon San.Kat Dr. Carl Wickel, mderen Veränderungen anno 1188 gen Aulißburg, bald gen alten 
Direktor des Landeshospitals Haina (Kloster), Bez. Cassel. deina und letzlich nach Verfliebpung 33 Jahren an den Oert, an 
Wie Letzner) im Jahre 1588 berichtet, haben im Jahre 11800 velchem das Closter noch anheut zu sehen, verrucket . 
Listerzienjer aus Altencampen „an dem Ort, da itzo das Dorf Im Jahre 1710 wendet sich Seuckfelt) in seinen Antiquitates 
kölbach koch jürhanden, ein Closter auf den vielbemelten Cister- Aichaelsteinenses und Amelunxbornenses gegen Letzners Beschreibung 
zienserorden zu bauen angefangen“. Es gejiel ihnen dajelbst nicht. er Gründung der Abtei Aulesburg. 
Sie begaben sich auf das Eichsfeld und bauten daselbst das Kloster Er schreibt: 883... „Dies aber ijst richtig und wahr, daß auf 
zum Reiffenstein. „Doch“, so fährt Letzner fort, „sind mittlerweil Zegehren und Bitten Graf Poffens zu Keichenbach der Alten⸗ 
on Olden Campe andere Münche und Nonnen gehn Lölbach kLommen, Lampische Abt Theodoricus einige von seinen Conventualen aus- 
das angefangene Closter vollendet und verfertigt und Gott darin rlesen und, zu Anlegung und Besetzung eines neuen Klosters in 
gedienet.“ Die Mönche zum Keiffenstein bewohnten den Ort auch nicht ver Siegenheinijchen Grafschaft oder Hessen Lande verschicket hat, 
ange, sondern fingen an, ein ander Kloster zum Michelnsteine zu0 aber nicht anno 1150 noch in Loelbach, sondern im Jahre 1140 
Zauen denen sind die Mönche von Lölbach zu Hilfe kLommen und ind zwar in Aulisburg geschehen und vollzogen worden ist. Der 
Hei ihnen blieben, darüber das Kloster Lölbach zum andern Male jundationsbrief, so vier Jahr darauf von dem Erzbischof zu Mainz 
zd und wüste eine zeitlang gestanden. iusgefertigt worden wird die Sache blarer machen ...“ 
Darnach ist es von GldenCampe zum dritten mal wiederumb Er fährt dann fort: „Stiftung des Klosters Heine oder Aules- 
besetzet worden. Dieweil die aber auch daselbst nicht wonen kLondten hurg. 84. Der wahrhaftige Derlauf von der ganzen Sache verhält 
ind sie wider zurück in das Kloster zum Olden Campe gezogen ch kürzlich alho: Als Graf Poffo oder Poppo von Reichenbach 
ind Lölbach zum dritten mal verlassen. bgedachtermaßen anno 1140 den ört Aulesburg mit seinem Subehör 
Diejse vielfaltige verenderung des Closters zu Lolbach per, m das Stift Campen verschenckete und solcher sogleich mit einigen 
iejachete die Herren zum Olden Campe das sie Anno Christi 1188 donventualen aus besagtem Alten-Campen mit dieser Intention 
Im Tage der Himmeifart Christi, welcher war der 25. Maij, das esetzet, daß daselbst vor sie und ihren mitgebrachten neuen Prälaten 
Lloster zu Loelbach gentzlich niederzubrechen und ein anders gehn uuuf den Cisterzienser Orden ein feines Kloster angelegt werden 
Ausisburgk zu bawen und anzurichten beschloßen haben, auch lite, wozu auch noch zu Lebzeiten Graf Poppens aller Sau- 
aßelbige ins Werk gerichtet und vollendet. Aber es bondten und naterialien angeschafft wurden. Nach baldigem Absterben dieses 
poiten daselbst die Münche auch nicht wonen, darumb wardt zundatoris aber blieb der Bau etwas liegen, welches die ange- 
Aulisburgki wider zerbrochen und ein anders gehn Alten Heina ommenen Cisterzienser Herrn bewegte, daß sie sich gleich darauf 
jelegt, doch hat es daselbst nur drey und dreissig Jar gestanden on diesem Aulesburg wieder hinweg und nach dem Eichsfelde zu 
Anno Christi 1221 ain Tage der Himmeljart Christi, welcher em neu angelegten Kloster Alberode, so hernach gen Rieffenstein 
damals war der 20. Maij, haben die Münche zu Alten Heina ransferieret und mit diesem Namen benennet worden, begeben 
Listerzienser Ordens ihren sit und Closter zu verlassen und ein aben. Weiln aber so wol des Stifters Popponis hinterlassene 
inder besser hinunter werts im Thal zu bawen beradtschlaget und vVitwe Namens Beagta, als auch der damalige Erzbischof zu Mainz 
arauff geschlossen auch als bald dasselbige mit aller macht angefangen eneich des Aulesburgischen Grtes, in weschem sich alsbald nach 
und auch vollendet. mer Abzug einige Benediktiner Mönche und Nonnen zusammen 
Dieses hat Sigisfridus ein geborner Herr zu Epstein und der ingesunden, sich annahmen und den Bau zu beschleunigen jsuchten 
35. Ertzbischoff zu Meintz nicht ällein eingewilliget und bestetiget, Is wurden diese angebommene Benedibtiner nicht nur aus solchem 
ondern auch als das Closter an den fürnemesten Gebewen ver- dieder ausgetrieben, sondern aus vorgedachtem Alten-Campischen 
ertiget daselbige in bey sein vieler Geistlicher und Weltlicher dloster von denen Cisterziensern ein neuer Abt mit einer Anzahl 
Herren solenniter eingeweihet und ist Heina genandt wurden, wie onbventualen wieder beruffen und in solches eingesetztet. Diesen 
ꝛs noch zu unser zeit genandt wirdt auff grunt und boden der Graffen deren aber stund dieser Grt wegen geringer Einkünfte gleichfalls 
zu Siegenhain und Witgenstein gelegen daher vor alters der Apt ischt an, daher hielten sie sich in solchem nicht lange auf, sondern 
dieses Tlosters alle Jar auff das Schlos Witgenstein einen Hanen s sie von der damaligen Nebtissin in Quedlinburg Namens 
einen Brackenhundt und ein Eberschwein zur Urkundt und Sinse Zeatrix Il und von Graf Burcharden von Blanckenburg vernahmen, 
geben müssen.“ aß in dieses letzteren Grafschaft an dem Nord-Harze ein Kloster 
7y xsteratur siehe unten. hres Ordens bei die Kirche zum Michelstein angelegt werden sollte, 
Juni⸗Abend.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.