Gustav Schröer: Die Leute aus dem Dreisatale. Verlag
Quelle 8 Meyer, Leipzig.
Auch das ist ein Buch, dem der herzhafte Ruch der gepflũgten
Erde anhaftet. Die Leute darin sind Bauern von der jeltenen
Art, die tief in sich hinein sinnen und über sich selbst grübeln. Kern
des Buches ist das Werden und Wachsen eines Mannes. Das
Leben erzieht ihn durch Iresal und Einsamkeit zu Festigkeit und
Frohsinn. Sein Lebens und Läuterungsweg läßt uns eine Ahnung
aufgehen von dem Segen des Leides. Wer ihnen begegnet, diesen
Leuten aus dem Dressatale, wird nicht ohne Gruß und Segen von
hnen scheiden. — Der Verfasser erweist sich auch in diesem Buche
als ein Meister feiner Sprachbunst und als sicherer Beherrscher der
poetijschen Mittel des Romans.
Der Hessische Gebirgsverein hat einen schweren Verlust
erlitten durch das am 2. Dezember erfolgte Dahinscheiden jeines
2. Vorsitzenden, Stadtschulrats Hugo Bobritz zu Cafsel. War er
auch nicht ein Sohn der hessischen Heimat, sondern des benachbarten
Thüringer Landes, dessen Berge er mit Treue liebte, so hatte er
doch in den 16 Jahren seiner Tätigkeit in der Casseler Stadt.
verwaltung sjeine zweite Heimat, das Hessenland, lieb gewonnen und
war durch zahlreiche Wanderfahrten in der näheren und weiteren
Umgegend Cassels zu einem begeisterten Bewunderer ihrer Schön.
heit geworden. Seine langjährige Arbeit im Hessischen Gebirgs⸗
verein gab ihm Gelegenheit, zu seinem Teile da mitzuwirken, wo
2s galt, diese Schönheit jedermann zugänglich zu machen und zur
Beltung zu bringen. Vor allem aber war diese seine Arbeit der
Jugend, gewidmet. Seit, Gründung des im Hessischen Gebirgs—
verein bestehenden Ausschusses für Jugendherbergen (1911) war
er ihr Leiter, und wenn der Verein gerade auf diesem Felde in
verhältnismaßig burʒer Seit außerordentliche Erfolge zu verzeichnen
hatte, wenn er heute der wandernden Jugend ein Net von wohl.
ausgestatteten Jugendherbergen zur Derfügung stellen kann, dann
ist das zu einem sehr wesentlichen Teil auf die tatbräftige, ziel⸗
bewußte und eifrige Arbeit des Vorstorbenen zurückzuführen.
Hessenland. Mit der Doppelnummer 11/12 des 36. Jahr-
gangs stellt unsere heimatliche Monatsschrift „Hessenland“ ihr
Erscheinen ein, auch sie ein Opfer der unerhörten Papierpreis—
steigerung und der unerschwinglichen Herstellungskosten. „Hessen—
land“ wird uns sehr fehlen. War es doch jahrzehntelang die einzige
Seitschrift Kurhessens, die sich im wahrsten Sinne des Worles dem
Dienst am VDolkstum widmete — allezeit ein treuer Hüter der
Heimat und ihrer besten Güter. Gegründet wurde das „Hoessen-
land“ vor 86 Jahren von Ferdinand Swenger, der die ersten Hefte
auch selbst verlegte. Doch bald schon ging der Verlag an Fr. Schéel
über. Swenger leitete die Seitschriftf bis zu seinem 1893 erfolgten
Tode. Ihm folgte in der Schriftleitung sein Freund Daniel Saul,
der den Begründer nur ein Jahr überlebte. Dann übernahm
der Bibliothebar Dr. Grotefend die Schriftleitung, aber auch ihn
raffte schon einige Jahre später der Tod dahin. Mehrere Jahre
lang wurde das „Hessenland“ von Dr. Wilhelm Schoof in Mar
burg redigiert, bis Wilhelm Bennecke die Schriftleitung übernahm
Er hat sie bis zu seinem Tode geführt. Séeitdem (1906) lag die
eimatwarte.
Leitung in Paul Heidelbachs Händen. Nun geben Herausgeber
und Verleger „mit tiefem Bedauern den Dienst am hessijchen
Dolkstum auf“. Ihnen für die Arbeit und gebrächten Opfer ein
herzliches Wort des Dankes zu sagen, ist uns Line Gewissenopflicht.
Landes⸗ und Heimatgeschichte in der Schule. Eine
färkere BSerücksichtigung der Heimatgeschichte im Anterricht ist
viederholt auf den Jahresversamimlungen des Hesffijchen Geschichts
hereins, zuletzt erst zu Feitzlar im Septeinber 1922, gefordert worden.
Ministerium und Provinzialschulbollegium haben daher in eigenen
Erlahsen auf diese Lücke unseres Geschichtsunterrichts hingewiesen.
Solange aber die Ausbildung der Lehrkräfte in dieser Hinsicht
nangelhaft ist, und in den Prüfungen sowohl der angehenden
Lehrer als auch der die Schuͤle verlaßssenden Schüler nicht eine
Jewisse Kenntnis der Landes- und Heimatgeschichte verlangt wird,
verden diese Bestrebungen wenig Erfolg haben. Mit besonderer
Freude ist daher nachstehender Seschluß zu begrüßen, der auf der
etzten Hauptversammlung des Gesamtvereins der deutschen Geoschichts⸗
und Altertumsvereine in Aachen gefaßt worden ist:
„Die Hauptoersammlung ist der Ansicht, daß in Anbetracht
der Bedeutung der geschichtlichen Landesbunde für die Erkennt
nis des goschichtlichen Lebens wie für den Wiederaufbau der
deutschen Volkskultur auch die Unterrichts verwaltungen der
deutschen Länder der Landesgeschichte eine stärkere Förderung
angedeihen lassen sollten, als dies bisher geschehen ist. Sie
erwartet daher, daß bei der bünftigen Neugestaltung der
Lehrpläne der höheren Lehränstalten einschließlich
der Lehrerbildungsanstalten die Bedeutung der Landes
und Heimatgeschichte starb betont werde und daß die Lünftigen
Lehrbrafte des Geschichtsfaches auch bereits für ihre Studienzeit
auf die eingehende Beschäftigung mit der Landes- und Heimat⸗-
geschichte hingewiesen werden und daß deshalb ein Nach-
weis dieser Beschäftigung in die Prüfungsordnung
zinbezogen werde.“
Musikalijsche Aufführung. Am 28. Januar wurde vom
domberger Oraiorienverein unter Leitung des Staatlichen Seminar.
ind Musiklehrers Heinrichs der .Messias“ von Händel aufgeführt.
Außer dem Semingrorchester wirkten Homberger und auswärtige
Solisten mit. Der Saal war überfüllt, der Eindruck stark und tief,
die Deranstaltung ein dankenswertes Verdienst aller Mitwirkenden.
Jeder einzelnen, an die Schriftleitung gerichteten
Anfrage ist doppeltes Briefporto beizufügen.
Für Bezieher bleiben jährlich 20 Druckzeilen frei.
Familiengeschichtliche
Ecke
Jede weitere Seile bostet 30, — Mark. Für die Ant-
worten, deren Abdruch bostenlos erfolgt, wird die
Mitarbeit aller Familiengeschichtsfreunde ceebeten.
Wen wir hier einer mehefach gegebenen Anregung folgen und eine besondere „Familiengeschichtliche Ecke“ einrichten, so geschieht
das auf Grund der Bedeutung, die der Familiengeschichtsforschung zukommt. Diese Bedeutung, hier des öfteren schon von
unserem geschätzten Mitarbeiter Fritz Stück ausführlich beleuchtet, dürfte zur Genüge bekannt sein. Bei reger Beteiligung der Leser ist
zu hoffen, daß der Familiengeschichtsforschung ein nicht zu unterschãtzender Dienst erwiesen wird durch Förderung ihrer Arbeit und Ver—
pollständigung ihrer Ergebnisse. Deshalb ist Mitwirbung weitester Kreise, vor allem der Pfarrer als Verwalter der Pfarrarchive, sehr
erwünscht. Die Schriftleitung.
Antworten:
Mr. 1. Trautvetter.
Hanß Trautvetter, vor 1500 verheiratet, 1620 Hausbesitzer in
Eschwege, gehört zu meinen Ahnen; seine Nachkommen sind bebannt,
sie wandern 3. T. nach Witzenhausen aus. Stammtafel liegt vor,
desgleichen zahlreiche Urkundenbeiege. In älterer Seit fand ich
die Familie noch nicht, doch sind Ermittelungen noch im Gange.
Niedoerzwehren. Architet Fritz Stück.
Anfragen:
Nr. 1. Trautvetter.
Nähere Angaben erbeten über meine Familie.
Witzenhausen. Buchdruckereibesitzer Chr. Trautvetter.
Mr. 2. Stück.
Suche alle Lebensdaten und die Herbunft von Matthias Stick,
der 1668 in Trendelburg (Diemel) einen 12jährigen Sohn Barthold
konfirmieren laßt und dessen Frau um 1600 geboren sein muß. Für
erstmaligen Nachweis seines Geburts- und Kopulationsbeleges biete
ich eine Belohnung von ie 1000 Mh. aus.
Niederzwobron Axrchitelt Frik Stũck
Herausgeber: Konrad Bernecker-Melsungen, unter besonderer Mitarbeit von: Kreisschulrat Schwalm-Siegenhain und Taubstummen-Lehrer H. Ruppel- Homberg.
Alle Heimatzreunde sind, als Mitarbeiter willkommen. — Verantwortlicher Schriftleiter Pauf— Woicke-Melsungen. — Nile Zuschriften an die „Heimat· Schollen“ sind an
die Schriftleitung in Melsungen zu richten. Sahlungen auf Postscheckbonto. A. Sernecker, Frankfurt a. M. Joss. Unverwertete Manusbripte werden nuͤr auf —A
aesandt. Der Nachdruck aller Ärbeiten mit Namens-zeichnung ist nur nach übereinkbunft mit dem Herausgeber gestattet. — Druck und Verlaa: A. Bernecker in Melsungen.