hinter dem ein Bollwerk mit zwei Schalentürmen das äußerste Tor
schützte. Der Burggraben wird 1800 urkundlich erwähnt, später
auch das Tor, von dem Heinrich von Arf eine Urbunde aussiellte.
Auf der entgegengesetzten Seite läuft ein Doppelaraben den Berg
hinab, über dem ein Turm stand.
Der Burgsitz von 1555 bestand aus vier Stockwarben über
einem Keller und einem Nebenbeller. Seit 1885 ist der Bau bis
auf den Keller und einen Teil des Erdgeschosses abgebrochen. Die
Steine sind im Dorfe verbaut worden, wo sich auch der schöne
Wappenstein mit dem Linsingenwappen befindet.
In der Nähe des Burgsitzes liegt der 18 Meter tiefe runde
Ziehbrunnen.
Slickt man von der Kuine herab, so sieht man im Vordergrunde
das Dorf, von Gärten und Wiesen und zwei Bächen umgeben.
Die Gilsa, oberhalb Gilserberg entspringend, eilt jenseits des
Dorfes aus einem freundlichen Wiesengrund, während die bleine
Treisbach aus einem engen romantischen Tal hervorkommt. Ver—
einigt fließen die Wasser, beschattet von Erlenbüschen, durch die Wiesen
nach Gilja und münden in die Schwalm. Nach dieser Seite wird
die Aussicht durch den Hanberg, die Wickershöhe und die hohe
Altenburg geschlossen, auf der anderen Seite von dem Hofe Kiche—
rode und den darüber liegenden Hügeln. Den Abschluß bildet der
hohe und langgestreckte Kellerwald, vor demselben Brünchenhain
und am östlichen Ende die Ruinen des Löwensteins.
Das VDorf, oder besser gesagt der Flecken, der 1241 Lens
videshagen, 1322 Lenstenhusen, 1850 Lenstfenhausen, seit 1586 Lenz-
tenhusen hieß, lag ursprünglich in unmittelbarer Nähe der Burg
am —8 wo heute nur noch der ärmere Teil der Bevöllerung
vohnt.
Die Jahre 16028, 16026, 16031 -36 waren für Jesberg schrecklich.
Die Kirche wurde geplündert und beraubt, Laijerliche Dragoner
eaubten 100 Stück Dieh und schossen mehrere Einwohner nieder.
Nur der für den Löwensteiner Grund so verhängnisvolle Einfall
des bayrischen Generals Bönninghausen im Jahre 1685 perschonte
Jesberg. 1666 starben an einer pestartigen Krankheit 130 Menschen.
Die Kirche ist schon alt, 1250 wurde ein Godesbalkus als Pfarrer
genannt, die Kirche hieß 1525 auch die Kerspelskirche. Das gotische
Kirchenschiff ist bei Veränderungen in den Jahren 1816 und 1822
mit größeren Fenstern versehen worden, die man 1881 wieder in
gotische verwandelte. Bei dem Umbau der Kirche 1114 - 16 wurden
Emporen und hohe Bänbe eingebaut und als Dach eine vierseitige
Kuppel mit Oberlicht aufgesetzt, wie sie auch an anderen gleichzeitigen
Kirchen vorkommt und sie eine Abbildung von Jesberg vom Ende
des 19. Jahrhunderts zeigt. Der heutige Turm ist erst 1881 gebaut
und enthielt eine von Teutschmann und Bartholmai zu Holzhausen
bei Homberg 1849 gegossene Glocke, sowie eine solche von dem
Homberger Gießer Philipp Kabe vom Jahre 1831. An Ausstattungs-
tücken hat sich ein gotischer Taufstein als Altarfuß und ein bleines
Sakramentshäuschen vom 16. Jahrhundert erhalten.
Auf dem ehemals befestigten Kirchhof, der aber nicht mehr
erhalten ist und vor dem eine Gerichtslinde stand, lehnen an die
Kirchenmauer zwei alte Grabsteine. Der eine gilt dem Andenkben
des am 18. Juni 1611 verstorbenen Fräuleins Agnes von Linsingen,
einer Tochter des hessischen Hofmeisters Joh. von Linsingen d. ä.,
der im gleichen Jahre eine Stiftung für die Jesberger Armen machte.
Auf dem anderen liest man noch den Namen eines Wolf von Lin-
singen, der 1532 „uff Maria Lichtmes Abend“ verschieden ist. Beide
Grabsteine zeigen die lebensgroßen Figuren der Verstorbenen, Wolf
ist im Plattenharnisch, von vier Wappen umgeben, dargestellt. Die
Brabsteine lagen früher im Geplätte der Kirche, in der sich ein
Linsingensches Erbbegräbnis befand. In ihm wurde noch 1694 die zu
Ziegenhain verstorbene Witwe des Darmstädtijchen Hofmeisters und
Amtmanns zu Lichtenberg, Gottfried von Linsingen. Maria Maada-
lena geb. von Holzhausen beigesekt.
Aus einer hoessijchen Ahnenliste.
VDon Fritz Stück, Niederzwehren.
(Fortietzung.)
Familiennamen; Ahnenreihe zurückgeführt bis:
Eckhardt —
Grafen von Egisheim..
bon Elben.....
Grafen von Elsaß.. ..
Könige von England ..
Könige von England II..
Könige von England III
Frnst. ..
Eskuche
*
E
1511 Wolfhagen (Hoessen)
hor 1000 (im Elsaß?)
vor 1430 (Elben?).
Grafen von Boulogne!)
Konige der Angelsachsen!)
Herzöge der Normandie!)
Grafen von Ansoul!l)
657 Breuna (Hoessen)
704 Altenhasungen (Hessen)
Markgrafen von Este....
Eybel (Eubell).. .
Fyssel
F
Hrafen von Vermandois und
Troyes
fernau...
fertig..... ..
»on DVierminden... ..
on Visbeck (von Fischbeck“).
fische J... .. . .
Fischer II.......
zrafen von Flandern. ..
lechsenhaar ..
flechsenhaar II.....
fobhen. . FB
»on Vöhl. ... ..
Doigtländer .
Dolmar.....
ßrafen von Formbach ..
derzöge von Frankben
on Freitag...
Hrafen von Friesland .
Markgrafen von Friauls
Hebhardt .
Herhardte
serhold
sßermuth
ßerning... —
ßisonen (Grafen v. Gudensberg)
Zöbell...
——
ßrafen von Gojech
»on Grafschaf tt.
Könige?) von Griechenlande.
»on Grobling .
Hronemann..
Hrosse.... .. .
ßroßkurth. 1.
Horzöge von Guienne?)
dabedanch.. 8
dachenbach (Hachenberg) ..
—V
»on Halle... ...
»on Hasberg.
on Hatzfeld. ..
daupt . ..
deeger...
deinemann ....
zrafen im Hennegau.
pennwiesel....
denrich ...
—
dandgrafen von Hessen
dieschmann
dirschoff ( Herrschaft)
ßrafen von Hochstaden
hoffmann (Homan)
hohenstaufen. .
»on Holle...
»on Holtorpe..
Holtzapfel
horn....
horstmann.
Hüter ..
Hüfforodf
Jachsheimer (Jaxheimer)
Ickler..
jJessinghausen. .
don Immighausen..
zu Isenburg und Limburg
Tönige von Italien 1.
Fönige von Italien II
»on Itter..
Junge....
Markrafen von Ivrea
E
bor 1000 in Süddeutschland
dor 1634 Altendorf (Hessen)
nach 1606 Nentershausen (Hessen)
ind D
J. Karolinger!)
638 Hofgeismar (Hessen)
1700 Kleinheubach (Main)
1461 Medebach (Westfalen)
oor 1405 (im Wesertal?)
1639 Eschwege (Werra)
1651 Oberelsungen (Hessen)
um 820 in Flandern
1156 Sell (Odenwald)
1702 Eschau (Spossart)
1649 Kleinheubach (Main)
vor 1245 im Edertal
1123 Kleinheubach (Main)
1632 Wolfsanger (Fulda)
um 950 (in Bayern?)
(j. Salice!)
vor 1425 in Niedersachsen
(j. Grafen von Mittelfriesland!)
um 830 in Italien
8
1727 Vielbrunn (Odenwald)
im 1670 Obereljungen (Hoessen)
1590 (Ehlen?)
1617 Kleinheubach (Main)
1632 Wolfsanger (Fulda)
um 1100 Gudensberg (Hessen)
1722 Cassel
1648 Istha (Hessen)
um 1090 in Thüringen
bor 1530 (in Niedersachsen?)
um 09070 in Griecchenland
vor 1425 in Niedersachsen
1690 Lippoldsberg (Woser)
um 1620 Eschwege (Woerra)
1651 Aue (Werra)
(. von Poitouls)
5
—I
. Artzt!)
um 1660 Alten (Schweiz)
oor 1420 in Niedersachsen
vor 1400 in Niedersachsen
por 1490 im nördl. Hessen
15717 Wolfhagen (Hoessen)
1721 Kleinheubach (Main)
679 Eschwege (Werra)
. Herzöge von Brabant!)
665 Elben (Hessen)
1751 Cassel
1618 Wolfsanger (Fulda)
j. Herzöge von Brabant!)
1708 Kleinheubach (Main)
1616 Kleinheubach (Main)
uim 1170 im Ahrtal
1564 Sontra (Hessen)
um 1050 in Schwaben
or 1400 in Niedersachsen
vor 1425 in Niedersachsen
1662 Oberdũnzebach (Hessen)
114 Sell (Odenwald)
1660 Wolfhagen (Hessen)
1671 Eschwege (Werra)
1615 Eschwege (Werra)
J
1705 Kleinheubach (Main)
um 1640 Altenhasungen (Hessen)
1672 in der Marb
bor 1360 im nördlichen Hessen
um 1200 in Nassau
(j. Warkgrafen von Friaul!)
ij. Marbgrafen von Ipbrea!)
im 1050 im Edertal
1665 Aue (Werra)
um 900 in Italien. Schluß folat.)