vegonnen wurde, und Adolfshof hieß. Amand von Bujseck erweiterte
das Schloß zwischen 1740 und 1750 und nannte es Adolfseck. Eine
zeitlang hieß das Schloß auch Fasanerie wegen der dort angelegten
Fasanenzucht.
Die Fuldaer Bischöfe bewohnten das Schloß als Sommer—
eesidenz. Von den beiden Torhäusern am Parkeingang am Ende
der Pappelallee führt ein breitfer Weg zwischen zwei Wachthäusern
Abbildung 7: Gartenhäuschen zu Eschwege
und zwei Kavalierhäusern auf den Ehrenhof des Schlosses, das
durch drei Querflũgel und einige Wirtschaftsflũgel vier Höfe umschließt.
Auf einer Langseite liegt ein in viele Rabatten geteilker Wirtschafis
garten, auf der andren Langseite in der Achse des ersten Schloß-
Juerflũgels ein in französischem Stil angelegter Terrassengarken mit
Springbrunnenbecken, Balustraden, Blumenparterres. Am äußersten
Ende dieses Gartens liegt schräg davor ein viele Teiche verbindender
Kanal, über den man von einem Pavillon aus den Gesamtüberblick
pat. Ein anderer Pavillon träumt im Stern von drei sich kreuzenden
Waldwegen.
In den Jahren 18265 bis 1827 ließ Kurfürst Wilhelm Il. das
Schloß und den Garten, die während der Fremdherrschaft sehr
gelitten hatten, gründlich verändern. Der Garten trägt heute noch
englijchen Charabter.
Auf dem fürstãbtlichen Tafelgut Siehers, heute Domãne, befindet
—I—
Vegeanlagen, Springbrunnen und einer durchaus monumentalen
Bartenlaube auf Sandsteinsäulen auf hohen Sockeln und mit jonischen
und chorinthijchen Kapitälen. Die Plinthen der Säulen sind mit
Palmetten und Engelsböpfen geziert. So blein die Laube ist, sie
ucht ihresgleichen weit und breit.
„Nennt man die schönsten Gärten in Heseen, soll Wilhelmstal
nan nimmer vergessen.“ Wilhelmstal, das buen retiro eines hessischen
Landgrafen, ist am meisten bekannt durch sein wundervolles Schloß,
„das glänzende Bauwerk des Robobostils“, „eine der originellsten
Schõöpfungen Deutschlands“, „das anmutigste unter allen Jagd- und
Sartenschlössern, ein wahres Schmuckkästchen“.
Schon Mitte der 4er Jahre des 18. Jahrhunderts begann
Landgraf Wilhelm VIlII. mit dem Schloßbau und der Anlage des
hollãndijchen Gartens von Amaliental, wie der Landsitz vor Fertig-
tellung des Schlosses im Jahre 17161 hieß. Einen Besuch des
Schlößchens wollen wir uns heute versagen, so sehr auch die
architektonische Schönheit der Arbeiten der beiden Baumeister
Lael und Simon Louis du Ky, die Arbeiten eines Nahl in Schnihße⸗
ꝛeien und Stuckarbeiten, die Originalmöbel des galanten Seitalters
uind die Schönheitsgalerie mit den Porträts von der Hand des
WMalers Tischbein locken. Uns soll heute nur die Gesamtanlage
ind hauptjsächlich der originelle Garten beschäftigen.
Von einer wunderbaren alten Allee entlang der die ganze
Anlage umschließenden Parbmauer führt die Fahrstraße durch ein
breites Gittertor zwischen zweĩ nied ichen Torhäuschen mit Säulen⸗
hallen hindurch geradewegs in den Ehrenhof, den hufeisenförmig
die drei Schloßflügel umgeben. Dem Mittelbau mit deim von Säulen
getragenen Balkon entspricht auf der Gartenseite ein Mittelrisalit
nit vorgelagertem Karpfenteich.
Aus der Gegend des Schlosses führt in schräger Richtung eine
ünfreihige Lindenallee zu einem Kanal, dessen Abschluß eine Grotte
ildet. Um den Kanal., der bassinaertig gestaltet ist, steigen Treppen
inan, flankiert von vergoldet gewesenen Gittern zwischen Postamenten
nit reizvollen Kinderfiguren und Sphinxen. Auf der Kächseite
ũhren geschwungene Freitreppen zur Plattform über der Groͤtte,
ie von gleicher Balustrade eingefaßt ist. Die Grotte jselbst öffnei
ich in drei Bogen, die wie an der Pluio-oder Moritzgrotte, ihrem
dorbild, mit Glasturm und Fenstern geschlossen wären. Südlich
ber Grotte stehen in Nischen Benus und Merbur. Der Fußboden
der Grotte bestand aus Marmor, die Wände waren mit Moos,
Marmorjteinchen, Muscheln und Korallen bedeckt, zwischen
denen sich große und kleine Ungeheuer der Tiefe und des
Meeres in Erz und Stein nachgebildet schlängelten. Um das
Bassin herum speien viele Röhren Fontänen nach der Mitte
»es Wassers, während zweĩ putentragende Schwäne als besondere
Sruppen über Kreuz das Wasser verspritzen, sodaß die beiden
Strahlen ein Webilden. Belebt wird das Wasser durch selten
zroße Goldfische.
Kings um dieses Wasserwerk zogen sich Laubgänge, zum
Teil mit rundbogigen Durchblicken, Hecken, Balustraden mit
Figuren und Gitter. In der Ausschmückung der Grotte, die
146 schon im Mauerwerb fertiggestellt war, haben wir Arbeiten
ines Künstlers de la Pottrie, in den Figuren solche eines
hollãnders Rottermond in s'Gravenhage vor uns. Von den
zahlreichen Nebenanlagen im Parb, den Figuren, dem Ententeich
nit exotischen Vögeln, den chinesischen Häuschen, Eremitagen
und Kaskaden ist kKaum noch etwas zu sehen. Nur eine große
dase und eine gotisierende Warte auf der Höhe mit einem ent—
zückenden Fernblick sind noch erhalten. Aber die Wasserwerkbe
pringen seit einigen Jahrzehnten wieder. Wir kehren zur
Vilhelmshõöhe zurũck. Swei Menschenalter nach Landgraf Karls
Schöpfung schuf Friedrich II. hier ausgedehnte Parbanlagen,
erstörte aber dabei die ursprüngliche Einheitlichbeit durch
allerhand zopfige Spielereien. Mur die 17603 angelegte Weißen.
teiner Allee, die 11760—2 11 bis zum Wesißensteiner Tor, dem
päteren Wilhelmshöher Tor, durchgeführt wurde, blieb in der von
dandgraf Moritß und dem Landgrafen Karl gewählten Kichtung
er Anlagen am Winterbasten und Karlsberg. Vom Jahre 17858
ib entstanden bei dem Weißensteiner Schloß viele neue Anlagen,
as Schloß selbst wurde 1186— 91 abgebrochen. Im Blumengarten
üdlich des Schlosses entstand an Stelle des alten Klostergartens,
on einer Kastanienallee umgeben. ein französischer Terrassengarten
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Abbildung 8:
Gartenhäuschen vor dem bleinen Leuchtberg in Eschwege
nit Lleinen Eckpavillons auf den Mauern. In dem Garten standen
in Tempel der Urania, ein äghptischer Tempel, eine Groite des
darpobrates, des Pythagoras, ein Satyr, ein Bad des Apollo und
ine Orangerie, während die dort stehende Kapelle noch mittel—
alterlichen Ursprungs war.