zie zitternde Luft. Der Königsmantel, ein vollkommener
Halan, fächelt der schüchternen Blüte Kühlung zu. Der bunte
Fuchs zupft an jedem Sopf, und alle scheuen Blumen erröten.
Der Trauermantel wettert mit moralischen Kapuzinerpredigten
m das leichtfertige Treiben, bis auch er einem Blauauge zum
Hpfer fällt. Der Schwalbenschwanz hat der schmausenden
Amjsel die Flöte gemaust und dudelt nun wie ein Gassenjunge
iber die Wiesen. Swei Bienen kehren bei der lustigen
Slockenblume am Feldrand ein. Sie freuen sich geschäftig über
ihre Tracht Honig und ereifern sich über die gottlosen Schmetter—
linge, die immer nur tanzen und niemals arbeiten. Aber die
Füchse haben sie belauscht und schütteln sie aus der Honigschenke.
Und sie fassen sie bei der Hand zum tollenden Keigen und
eufen die bleinen Goldschwalben und Silberflügel herbei. In
der bunten Wolkbe schweben nun die bestürzten Bienen. Das
tanzt und jauchzt, das tollt und neckt um sie herum; und sie
berlieren die Schürzen, die Kiepe wird leer, der Atem geht
rus, und erschöpft plumpsen sie ins Gras an der Waldtür.
Don der Wiese, vom blühenden Feld herüber aber bicherf
»as bunte Lachen der Schmetterlinge und tollt in dem Blond—
aar des Tages.
Hersfeld, Klausturm
Eine hossische
Siologische Vereinigung.
Die in diesem Frühjahr in Marburg (Lahn) gegründete
„Siologische Dereinigung“ hat sich die Verbreitung natur—
Jeschichtlicher Kenntnisse, die Erforschung der hessischen Tier—
und Pflanzenwelt, den Naturschutz und die Pflege aller sich mit
den Geschöpfen befassende Liebhabereien zur Aufgabe gemacht.
In Marburg, wo die Vereinigung zunächst ihren Sitz hat,
auschen die dortigen Mitglieder bei Abendversammlungen im
„Soologischen Institut“ ihre Erfahrungen aus und halten bleine
ODorträge. Sonntags und in den Früh- und Abendstunden
eines Wochentages finden unter fachmännischer Führung Be—
obachtungsgänge ins Freie statt, die besonders dem Studium
des Vogellebens dienen. Außerdem bestehen Bücher- und
Seitjchristenaustaujch, Sammelstellen für Tier- und Pflanzen⸗
heobachtungen aus ganz Hessen, dessen Faung und Flora genau
zu erforschen zu den Hauptaufgaben gehört. Besonders aus
dem Gebiet der Vogelkunde ijst schon viel wissenschaftliche Arbeit
geleisjtet worden. Um auf diesen Gebieten zu vollständigen
Ergebnissen zu gelangen, ist der Beitritt aller hessischen Natur—
freunde zur Biologischen Vereinigung und ihre Beteiligung an
den Boobachtungen erwünscht. (WMarburger Mitglieder zahlen
nonatlich einen Beitrag von 1 Warb, „auswärtige“ jähelich
nindestens 10 Mark, Jungmitglieder der „Jugendgruppe“ unter
Hersfeld. Am Linggplatz,
im Hintergrund die Stadtkirche
Hersfeld, Am Kirchplatz