eimat · Schollen
Slätter zur Pflege hessischer Art. Geschichte und Heimatkunst
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Die HeimatG-hollen werden den Kreisblättern in Homberg, Melsungen. Rotenburg, und Siegenhain
beigelegt. Die Kreisblãtter in Fritzlar, Frankenberg, Hersfeld, Hünfeld, Kirchhain und Wolfhagen ege
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Aus Sommerwandertagen 0 Von Heinrich Kuppel.
Am Feuer.
Zur Sommersonnwendfeier am Eichelskopf.
Zwischen des reifenden Kornes Wellen
Und dem Bergwald, schweigend und groß,
Wollen wir die Nacht erhellen
Mit dem züngelnden Flammenstoß.
Feuer zerreißt die Finsternijse,
Loht und leuchtet, prasselt und prunbkt,
Weist dem Wandrer durchs AUngewisse
Einen festen, schimmernden Punbt.
Sonnwendfeuer an hoher Halde
Schlägt der Nacht ins Hexengesicht;
Sonnwendfeuer vor dunkelm Walde
BSannt den Dämon und scheucht den
Sonnwendfeuer wirft heilige Kreise,
Keckt in Sehnsucht die Arme empor
Wie die Seele suchender Weise,
WVenn sie Weg und Siel verlor.
Wicht.
Mensch, umwogt von Wechsel und Wende,
Fasse das Feuer ins Herz hinein!
Nimm die Faäckel in deine Hände!
Denn das Dunkel bricht herein,
Bricht in deiner Seele Schächte,
Wuchtend wie Bergsturz mit Riesenlast.
Hüte den Funken im Sturm der Nächte,
Daß du Trost und Leuchteé hast!
Daß du dir und den Weggenossen
Eine lohende Fackel seist,
Daß du ihnen unverdrossen
Dienst mit deinem glühenden Geistl —
Ihr in diesem funkelnden Kinge,
Hebt die Hände zum Himmel steil,
Daß durchs Schweigen der Nacht erblinge
Unser Sonnwendsegen: Heil!
Nach der Wanderung.
Schließt euch nun, ihr Augen, ruhesam und leise!
Überschaut nach innen meine Tagereise!
Seht den alten Birnbaum Blüten auf mich schütteln,
Hoch im Blau des Himmels seht den Falben rütteln!
Streifen Goldes leuchten zwischen grünen Saaten;
Tausend Bienen summen, blütenstaubbeladen.
Seht aus Wolbensäumen lichte Ströme quellen,
Fern im Abend wandern singende Gosellen.
diegt auf allen Stunden nicht ein heller Glanz?
Kundet sich der Tag nicht wie zum bunten Kranz?
Diesen Kranz, o Seele, diesen Tageslauf
Zäng im stillen Kirchlein deines Innern auf!