Full text: Das enträtselte Weltgeheimnis und Feenlichtwunder der Tage Noahs

wußte er Erbwerte und Kulturreste noch fernerer Urzeiten ge- 
borgen, deren unterschätzende Nichtbeachtung die „Kulturbrin- 
ger‘ aller Art in unserer Zeit gebührend kennzeichnet. Ramas 
dunkle Ratgeber wurden zu mythischen Rabengestalten, oder 
zum weisen Zwerge Mirmir, dem Urkundigen, auch im westlichen 
Sagenkreis. Denn der deutsche Wotan war einer der Söhne Ra- 
mas gewesen, die wie Persiens Dschemschid und die mancherlei 
Andern der verwandten Urgestalten, den Wanderweg der Väter- 
scharen wieder heimwärts zogen, oder‘ auch weiter verfolgten. So 
wurden sie, erfüllt vom hohen Regentschaftsgeist des Vaters und 
seiner kultischen Ranggenossen, zu den großen Neugestaltern des 
nachsintflutlichen Völkergrundes. Sie trugen ihm nach allen Rich- 
lungen die Keimsaat des Einheitsgeistes aus dem gemeinschaft- 
lichen Ursprung zu, als deren reiche Früchte die urzeitlichen 
Hochkulturen mit ihrem europ-asischen Einheitskern erwuchsen. 
So wurde auch Wotan zum Stammvater der göttlichen Asen, je- 
ner von Asien wiedergekehrten Söhne des kultischen Urlandes, 
die das Welterbe der vorangegangenen Vanen, sinngleich den 
Veen, im Westen und Norden Europas später antraten. Ihre zu- 
rückwandernden Scharen gaben vor allem auch dem skandina- 
vischen Norden, als Abzweigende unter dem Asensohn Odhin, das 
neue Lebensgepräge nach dem längsten Todesschlummer der Eis- 
zeiten. 
Die innere Sinndeutung der großen Führernamen jener Zeit, 
daraus man bis heute die abstrakte Natur ihrer Göttlichkeit kon- 
struierte, wird von dieser Realität ihrer Erscheinung keineswegs 
verdunkelt. Denn sie entsprach durchaus dem Tiefsinn des kul- 
tischen Sprachgeistes von damals und seiner Namengebung. die 
mit der Höhe der Einweihungsgrade sinngemäß wechselte. Wo- 
tan, keltisch Gwyddan, der. Wissende (das Gewissen) weist als 
Name seinem Träger die Kulteigenschaften geistiger Vollendung 
zu, durch die der königspriesterlich Geweihte des hermanischen 
Archidenkreises „ebenhoch der Gottheit‘, also selbst göttlich 
wurde. So bildete sich das Götterpantheon der. Urzeit. Was uns 
davon in den Sagen erhalten geblieben und meist im Bilde un- 
geheuerer Taten und Götterschicksale erscheint, ist gewöhnlich 
Erzählung von Einweihungsmysterien mit ihren zahlreichen Prü- 
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