Full text: Das enträtselte Weltgeheimnis und Feenlichtwunder der Tage Noahs

gegebenen Grundoffenbarungen, zum Wiederbeginn erhöhter 
Zündkraft auf die harrenden Jugendseelen der Weltverjüngung. 
Das Wissen von dieser Tatsache ist es, worauf es grundsätz- 
lich ankommt im Aktionskreis der künftigen Weltordner. Er for- 
dert religiöses Weltgenie, hicht im Sinne erneuter Anklammerung 
an alte Glaubensanker, sondern als Lebensrealität gesteigerter 
sittlicher Willensenergien und: schöpferischer Inspirationsnatur. 
Im Sinne neuer Königsarbeit schaffender Gedanken und gestal- 
tender Liebe, die auch den Kärnern wieder viel und richtiges zu 
tun gibt. Wie das musikalische Genie schaffend wird durch 
innere Hellhörigkeit für sphärische Urklänge, das bildnerische 
durch den Hellblick für die Urformen der Dinge, so lebt im reli- 
giösen der Hellsinn für die ewige, göttliche Weltidee und ihre 
wirkenden Lebensgesetze. Im Urstrahl schmilzt das „fünf der 
Sinne zu einem Sinn für alle diese“ nach einem Goethewort zu- 
sammen, zum regenerationsmächtigen Allsinn. Sein Wesen ist 
Urgründlichkeit, wie sie auch in den „Fragmenten‘“ des Novalis 
lebt, dem unerschöpflich tiefen Deutschbrevier. Möge deutsche 
Jungkraft bald voll genesen zur Meisterschaft reichster, erneuter 
[dealität, denn nur ihr entblühen auch die großen Realwerte zum 
Heile Aller. Edle zahlen, nach Schiller, mit dem, was sie sind, 
nicht was sie haben. Auch wir waren schwer verkümmert in 
einer falschen Schule der Anpassung an klägliche Wirklichkeiten 
materieller und geistiger Mittelmäßigkeit. Lernen wir fortan die 
feenidischen Lehrwege der Anpassung an gotthafte Hochenergien 
der ewigen Liebeswelten wieder suchen, wo Helden und Meister 
der Vorzeit reiften zur tief beseelten Sinnenfreude unter Verzicht 
auf die Dinge niederer Gelüste. Sie: ist gottlebendiger Quellgrund 
der schöpferischen Spielkraft, die alle Kindheit reich beseelt und, 
zur Vollendung in uns gereift, die Hochleistungen der großen 
Kunst hervorbringt. Diese Spielkraft war unserer Zeit tief er- 
loschen und ist dem Vollbringen der Zukunft unerläßlich. Kein 
mehr oder weniger an Arbeit und Genuß wird die Zeitnot be- 
zwingen, sondern anders arbeiten und anders genießen lernen: 
mit reinem Willen, reichem Wissen und gefertigter Spielkraft, 
wie der Künstler sein Instrument spielend meistert zu edelstem 
Kunsterlebnis. 
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