digkeiten, wie es aus Natur- und Allgesetz gebieterisch zu uns
spricht, ohne die gescheitelte Tugendmaske der Moralkrämer, die
dem Menschen- und Völkergewissen zum Totengräber geworden.
Die geheimnisvollen Verjüngungsfluten der allmagnetischen Ra-
diogewalten zeigen sich uns heute wieder in ihren tausendfältigen
Gestalten; vom mütterlichen Nahrungsquell an, wo sie dem Neu-
geborenen Leib- und Seelengedeihen bieten; im Wald- und Feld-
bereich, wo sie Früchte und Kräuter mit Heilsäften für uns fül-
len, den Urmüttern wohlbekannt; bis in höchste Geistsphären,
wo sie schöpferisch in Farbe, Ton und Wort der Seele den Auf-
schwung geben zu den reinen Höhen des Einsseins mit dem
Unendlichen.
Die Macht des deutschen Liedes in guten und bösen Tagen
umschließt ein Urgeheimnis allweltlicher Tonschwingungen, das
noch unentschleiert im Schoße der Zukunft ruht. Wundergesang,
voll Entrückungszauber in selige Weltsphären, gehört in allen
Sagentraditionen zum Urbild der feenidischen Frauenkreise. Das
Erbe dieser Magie der Tonschöpferwelten zeigt sich vorzugsweise
im deutschen Weltgrund bewahrt und seit den Tagen von Bay-
reuth zum Wiedererwachen bestimmt als Festspiele der kelther-
manischen Völkersehnsucht und Spielfeste ihrer neuen Jugend.
Es führt das innere Selbsterleben heim zum Eingrund der Völ-
kerseele im deutschen Jurakreis der Weltmütter, der auch den
Boden des heutigen Bayreuth umschloß, längst, ehe die uns erst
erkennbar gewordene indo-germanische Völkerflut sich aus die-
sem Urquell über die heutige Kulturerde ergossen, um nun im
Völkerozean einzumünden. Gelöst ist uns jetzt das Rätsel der
vorzeitlichen Kulturwunder, deren künstlerische und sittliche
Höhe die Forscherwelt bis heute in Erstaunen setzte und den
materialistischen Propheten des Affenstammbaums beunruhigte,
soweit er nicht in Unkenntnis der Tatsachen sie verleugnete. Daß
auch Jesus noch zum letzten Hüterkreise kelthermanischer Erb-
traditionen gehörte, daraus das Christentum seine unzerstörbare
Lebenswurzel gewann, klingt aus manchem, bisher wenig beach-
teten Evangelienwort. Im Evangelium Marcus 3, 17 gibt er seinen
Jüngern Jakobus und Johannes den Namen Bnehargem, über-
setzt in Donnerskinder. Er umrauscht uns mit der Stimme des
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