den synthetischen Intelligenzkräften des denkenden Herzens.
Ebenso wird der Protestantismus, in Überwindung der auch ihm
tötlich gewordenen Zeitverflachung, von selbst dem allerlösen-
den Einheitsziel .hermanischer Weltvertiefung zu führen. Die
vielerlei Spaltungen im Sektenwesen waren bisher die Folgen ver-
einzelten Auffindens verloren gegangener Teilwerte aus dem Ur-
schatz oder späteren Tendenzwellen gewesen. Nun er wieder in
seiner Gesamtfülle der Welt vor Augen liegen und gegeben sein
kann, verheißt er neue Hochblüte dem alten Einheitssinn voll
weltweiter Universalität, wie er Grundprinzip des Katholizismus
geblieben auch in erstarrender Dogmenhülle. Jedes Glaubens-
dogma, das seit langem in begrifflicher Abstraktion verblichen,
findet im Urkult seinen Ursinn wieder aus dem Realkreis posi-
tiver Lebenstatsachen der seherischen Weltmütter von einst. Aus
Abstraktion wie Wirklichkeit leuchtet dem Wissenden das ein-
heitlich: übereinstimmende kosmische Urgesetz, nach dem sie das
Völkerleben der Vorzeit geistig, sittlich und politisch auszubauen
verstanden hatten. Nach diesem Urgesetz werden die trüben Gäh-
rungen. des Augenblicks ihre künftigen Klärungen finden. Sie
gelten dem Abstreifen letzter, romanischer Zeitverlebnisse aus
dem Erbe altrömischer Gewaltmacht. Das künftige Rom kann.
wenn ihm die Selbstverjüngung nach dem Gebot der Stunde ge-
lang, vieles wieder gut machen, was aus diesem Erbe dem Leben
verhängnisvoll geblieben bis zum heutigen Weltzusammenbruch.
Romanisch war vor allem auch die Taktik verleumderischer
Wahrheitsfälschungen im parteilichen Widerstreit der Rivalitäten
gewesen. Sie hatte allzeit den Volksgrund vergiftet, namentlich
im Kreis des Unwissens, und ihn damit der leichtesten Entzün-
dung niederer Leidenschaften preisgegeben, im. christlichen Mob
nicht weniger blutig und roh, als in jedem andern. So mußte der
Weltliebesgedanke des Urchristentums bis zum heutigen Grade
seines Erlöschens im Schoße der Christenheit kommen. Ein Are-
opag des Überpersönlichen und Weltverantwortlichen, wie ihn
das Leben zum künftigen Gedeihen notwendiger hat als je, kann
nimmermehr aus diesem alten. Verwesungsgrunde gedeihen. Er
verlangt geistige und sittliche Lebensmeisterschaft, wie sie einst
das schöpferische Machtwesen der Noachiden besessen aus gött-
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