derkunft und Auferstehung im Fleische. Neue Sprossen am alten
Brünnhild- und Dietrichstamm entsteigen heute dem Weltbrand
der Völkerfeuertaufe. Neuer Mythos nennt sie Dietra und Teu:
tinar. Nie endet der führende Faden der Ariadne, der Urge-
borenen aus Feengeschlecht, die all-wissendes Seelentum des
Ewig-Weiblichen in sich trägt, Geist vom „unerschaffenen‘“ Wel-
lengeiste der Schöpferliebe und Uridee. Sie zieht auch den er-
schaffenen Sinnengeist der Verstandeswelt, das Ewig-Männliche,
hinan in die Lichtzonen der urzeugenden Weltkraftströme, wo
das Göttlich-Vollendete wohnt.
Doch auch die Schatten der Baalsfrevler auf dem Bilde der
Vorzeit, deren unschöpferischer Altardienst ihnen Mittel zum
eignen Nutzen und Vorteil wurde, gehören zum Antlitz der Welt-
wahrheit und dürfen hier nicht fehlen. Auch half der Feuer-
priester des Niedergangs in seiner Art mit am Erinnerungssteg zu
bauen, der das versunkene Thule in kultischen Gedenkformen
der Nachwelt bis heute anschaulich erhielt. Der reine Urgedanke
des Christentums, aus dem Lichtkern des Noachidenerbes ent-
keimt, weihte sie zuletzt wieder zum Geistgefäß für die Heils-
spuren der Javeewelten. Ihr Dämmerungsweg geht heut zu Ende.
Die deutsche Sage blieb voll von ihrem Urlichtschimmer, auch
als sein Tiefenlicht zum Teufelbegriff geworden (Teufe = Tiefe
noch in Bergbausprache). Sie bezeugt, daß der deutsche Boden
noch lange lebendige Reste des hermanischen Geheimkultes barg,
mit manchem Wissen und Können aus dem feenidischen Ur-
müttererbe und seiner Lichtkünste. Die dienten dem untergehen-
den „saligen Frauenkreis‘“ als immer notwendiger werdende
Scheumittel gegen unberufene Eindringlinge in ihre inner-
irdischen Tiefenhallen. Sie waren ihre Schreckwaffen nicht nur
zur Hütung ihrer geheimnisvollen Schätze, sondern auch der
eignen Würde und Heilsnatur, vor den zunehmenden Angriffen
entzügelter Habsucht und Gier. Sie lebten tief verborgen in Wald-
und Bergeseinsamkeit, wo sie dem unverdorbenen Landbewohner
nach alter Art Heil und Hilfe spendeten, meist durch Vermitt-
lung ihrer noch zahlreichen Zwergdiener. So bewahrten sie durch
lange Zerfallsepochen und Spätzeiten das Wesen der Domina,
voll urwissender Güte und Weltverantwortlichkeit. Indeß die
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