den Glutwegen des Südens hatten sie gelähmt. Doch die vollen- 
dende Kreisbahn des keltgermanischen Werdens schwäng nun 
wieder in die reinen Lichtzonen seines nordischen Ursprungs 
zurück. 
Die Phasen der Morgen-, Mittag- und Abendkultur sind durch- 
laufen und reifende Fruchtbarkeit der letzten Mitternachtsonnen- 
kultur bricht an, die kein erlöschendes Dunkel mehr kennen 
wird in künftigen Tagen. Das Urgesetz dieser Tatsache aus dem 
ewigen Weltgedanken erfaßt, fand seine besonderen Darlegungen 
in den „Urideen im Zeitgesetz‘“. — Er gehört zum großen Heils- 
zeichen unserer Zeit, daß sich weibliche Hochkräfte wieder zu 
regen beginnen, erfüllt vom urzeugenden Schöpfungswillen des 
allmütterlichen Liebesgeistes und seinen gottverbundenen Intui- 
tionsfähigkeiten. So unheilvoll überwiegend zur Stunde auch noch 
die Zahl der unentwickelten Halbnaturen unter Männern wie 
Frauen ist, die im entgeisteten Sinnentaumel unseres Zeitfinale 
die Trümmer auf dem Weg der Erneuerung mehren, so stark 
regt sich auch schon der göttliche Helferwille. Eine Woge gewal- 
tiger Intuitionen, von der auch diese Schrift Zeugnis -ablegt, 
rauscht palingenetisch über dem deutschen Todesgrund, auf den 
Spuren von Brünnhildes Feuerritt durch die Not- und Schmerz- 
brände unserer Zeit. 
Was die Kinder der Urzeit groß gemacht, muß vor allem wie- 
der sorgfältigste Hütung und‘ Pflege finden: die urzeugende 
Schöpfernatur der seelenhaften Inspirationskräfte. Sie sind das 
Wesen der Genialität, das unserem talentreichen Verstandeszeit- 
alter immer tiefer verloren ging. Es entspringt den göttlichen 
Quellgründen der ewigen Liebesnatur und war das innere Macht- 
geheimnis der keltgermanischen Geistempfängnis, dem alle Zei- 
ten ihren reichsten Wissensgrund verdankten, zugleich mit den 
ewigen Keimen sittlicher Wesenstriebe. Im deutschen Idealismus 
hatte es für immer seine reinste Bewahrung gefunden. Der kos- 
mische, allumfassende Weltidealismus der deuterischen Herma- 
nenkreise aller Völker lebt bewahrt in ihren heiligsten Geheim- 
schriften. Ihnen dankt die Kulturwelt nicht nur das göttliche 
Geistwerk reicher, kultischer Sprachschöpfung, sondern auch Erd- 
und Sternkunde mit allem, was dazu an Lebenskenntnis und 
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