erste Kind (Ursitte der kultischen Erstlingserwählung). Als
der Vater den Sohn nach Jahresfrist wiedersieht, gänzlich unge-
fressen, hört er von ihm, daß es ihn nicht heimverlange, denn er
habe Vater und Mutter gefunden, ihm lieber als die leiblichen
Eltern. Ebenso zeigt sich der menschenfressende Oger als Sinn-
gestalt des urkultischen Prüfungsweges, —- wie so viele andern
Märchenschrecknisse zum Gruselnlernen —, wenn ihm der Held
am ersten Tage drei Köpfe, am zweiten in entsprechender Stei-
gerung sechs, am dritten neun abschlagen muß. Es gelingt durch
den Rat des „Meistermädchens‘“, oder der Königstochter, die der
Riese bewachte nach: Sagenkunde.
Mit dem neuen Sinnschlüssel für Wort und Geist der Vorzeit-
sagen leuchtet uns aus dem alten Märchengrund nun überall die
hohe Wirklichkeit des feenidischen Urkultes entgegen. Lange war
er verdunkelt gewesen von den Zerrbildern der Angst unberufener
Eindringlinge, oder vom späteren Mißbrauch des Urkraftgeheim-
nisses durch verräterischen Frevel. Aber auch durch die getrüb-
ten Züge spätzeitlicher Entartungsphasen leuchtete immer und
ungetrübt fortan wieder das reine Gralslicht der Noachidenwelt.
Gottwesen war der Grund ihres Weltbauens in seiner greifbarsten
Verwirklichung. Der Geist ihres Wirkens und Waltens war der
Tiebegott, der großgeschriebene, der als der kleingeschriebene
„liebe Gott‘ die Zeiten der Erlöschungen überdauerte. Sie waren
beherrscht vom siebengescheiten Kopf, nachdem das neunmal-
weise urmütterliche Herz ‚und sein gotthaftes Wesenserbe: —
Gemüt und Mut zum großen Leidensopfer für das ewige Weltge-
deihen — dem Zeitenschlafe verfallen. Wir leben in der Stunde
seines Wiedererwachens.
XXVIIL.
Den vorzeitlichen Einheitsgrund des fränkischen bis zum
schweizer Jura, als Hochsitz des feenidischen Urkultes und sei-
ner Beherrschung der Ultrawelle, bezeugt noch manche Sage. Das
Geheimnis ihrer Fernwirkung voll magischer Blitz- und Donner-
gewalt klingt aus sagenhaftem Kuhgebrüll, das vom Schwanberg
unweit Nürnberg bis zur Mitte der Schweiz vernehmbar sein
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