Full text: Das enträtselte Weltgeheimnis und Feenlichtwunder der Tage Noahs

Das zeitgesetzliche Urbild des kommenden Siegers aus deutscher 
Weltnot zeigt sich uns heute in ihm. 
Ein altes, keltisches Bardengedicht „Die Opfer der Tiefe“ — 
den Commentatoren bisher am dunkelsten — läßt uns nun die 
Staffeln des Probeweges erkennen. Seine Schwere deutet sich als 
Kehrzeile jedes Verses an: „außer Sieben kehrten Neun zurück“. 
Neun kehrten von jeder Stufe entmutigt zurück mit „schleppen- 
den Schilden‘“, unwissend von den gelösten Rätseln der Tiefen- 
welt und von der „Stunde des glänzenden Tages‘, da der „Eig- 
ner‘ geboren ward. Sie wissen nichts vom „Silberhaupt‘, das 
dort bewahrt wird, wo der „Funke zum Feuer unbändigen Lär- 
mens“ (magisches Gewitter) wohnt und nichts vom Winde dort 
unten, von dem man nicht weiß, „woher er kommt und wohin er 
geht‘. Nie erfahren sie, wann „Finsternis und Dämmerung sich 
scheiden‘‘ und der „Spruch des Richters fällt‘. Von ihm nicht 
verworfen zu werden ist des Prüflings Gebet zum „Allerhöchsten“ 
und sein Wunsch, daß „Christ sein Teil sei‘. Königssalbung und 
heilende Feuertaufe brachte dieser Sieg — die Urwurzel des spä- 
teren Christentums. Er bedeutete Aufnahme in den Kreis der rei- 
nen Kristallwelten, wo die Früchte der ewigen Verjüngung reiften 
'auf der Apfelinsel der Seligen, Avalun, im Glasberg des Mär- 
“hens oder in den Gärten der Hesperiden und Armida). ı 
Auf dem Weg zu diesem Ziel galt es, „Umhegungen‘“ zu 
durchschreiten, voll prüfender, ziele entmutigender Bannschrek- 
ken. Es waren die Schwellen zum „ersten Vollkommenen‘“‘, dann 
zum „Königlichen Teil‘. Wer soweit kam, erwarb damit noch 
Anwartschaft auf weltliches Königtum. Zur hohen Priesterregent- 
schaft mußte weiter die Schwelle der „düsteren Umhegung‘‘ über- 
schritten, dann die „Umhegung der Höhe‘ gewonnen, die der 
„abschüssigen Seite“ überstanden werden, wo in grauenvollem 
Gespensterkampf Mensch und Tier sich zu balgen schienen. „Sieh 
Dich nicht um, nicht rechts, noch links. Geradezu, dann hast Du 
Ruh“, so klingt der Rat im deutschen Märchen für die arme Bä- 
renbraut an der letzten, dunkelsten Strecke ihres Weges. Wenn 
sie ihn furchtlos zu Ende ging, so taten sich ihr die Pforten auf, 
hinter denen sie der furchtbare Bärenfreier als wonnigster Licht- 
prinz erlöst in die Arme schloß. Denn jeder Prüfling fand zuletzt
	        
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