„Israel‘‘ — Eislichtkönig, als Geweihter der dritten Hochklasse.
Das heutige Gibraltar war damals mit seinen Felsenhöhlen
ein Hauptort für inspiratorische Traumkündungen gewesen. Es
lag auf dem Reiseweg Jakobs zu Laban ins Väterland. Hier, am
altheiligen Geberaltar, bei der hohen Deutpriesterin, mag er die
letzte Entscheidung seines Geistrechtes gegen das Erbrecht des
Bruders gesucht haben, ehe er den großen, priesterlichen Lehr-
weg der Westheimat betrat, zur Gewinnung der damals notwen-
digen Führereigenschaften bei Lea und Rahel. Die schweren For-
derungen dieses Weges hatten Esau leichtherzig auf sein Erst-
geburtsrecht verzichten lassen zu Gunsten der bequemen Genü-
gungen der ersten Lehrstufe. ;
Mit Gibraltar war urzeitlich auch noch ein anderes, rätselhaftes
Wandervolk verbunden, die Zingaris oder Zigeuner, deren Reste
heute noch völlig verkommen unter uns leben. Sie waren ur-
sprünglich, wie die Canaaniter, ein ägyptischer Helotenstamm ge-
wesen, der westwärts den Weg der Befreiung gesucht und bei der
mächtigen Giborpriesterin Bergung gefunden hatte. Hier gewan-
nen sie ihre erstaunlichen Kenntnisse in Traumdeuterei und
Wahrsagung, mit denen sie als Altarboten frühe die Welt durch-
wanderten, vom Urtrieb dieser Wanderungen bis heute belebt.
Gibsys heißen sie noch heute in England, mit diesem Namen so-
wohl nach Gibraltar wie Egypten zurückweisend. Der Süden
nennt sie Zingari, ein Name, darin sich ihr Altardienst im uralten
Priesterkreise Tyr’s oder Ziu, dem deutschen Urgott verrät, der
auch in „Zigeuner“ widerklingt. Sein Giboraltar war die Grenz-
wacht zum tyrhennischen Meer, das die Hauptstraße zu den
Städtegründungen seiner Wanderpriester war, unter denen hier
nur Tyrus und Jeru-salem, die Tochter Zions, genannt sein sollen.
Auch sein Name als Donnerer und Geber blieb sinnlebendig in der
romanischen Südsprache, deren Herrntitel „Don*““ lautet, während
„donner‘ noch das französische Zeitwort für „geben‘‘ ist.
Ziufer oder Ziefer, gleich Lichtbringer, mit der Nebenbedeu-
tung geheiligter Reinheit, hießen die Altarpriesterinnen des Ziu.
Unter ihnen hatte die Deuterin des Geberaltars bei den Säulen
des Herakles größte Weltbedeutung, denn sie hütete die began-
senste Reisestraße der damaligen Völkerwelt. Weithin leuchtete
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