vom Kummir ermattet,/ zu dessen Fuß nieder. —
Diesen Moment haschte der Künstler; und wie uns
dünkt, ist er der natürlichsse, für eine weibliche Fi⸗
gur der vassendste, und ganz geeignet, um Mitleid und
tiefe Rührung hervorzubringen. Das Haupt der Fi⸗
gur allein ist noch aufgerichtet, der ganz ütrige Kör⸗
per hanzend , und wie vom Gewichte des Grams nie⸗
dergedrückt. Mit unverkennbarem Gefühl ist der Aus—
druck im Antlitz behandelt; das leise Muskelspiel
um die himmelcuf gerichteten Augen; der markirte
Strich vem Augenwinkel herab, als wären eben die letz⸗
ten Tropfen geflossen, die mattgeöffneten Lippen, der
eiwas abwärts laufende Mund, alles drückt innigsle
Rührung aus, als spräche die Verlassene eben den
Geist des Verewigten an.
Die Zeichnung der Figur ist nach den richtig⸗
sten Verhältnissen entworfen, und alle Umrisse des
schͤnen weiblichen Körpers werden , der weichen Dra—
perie ungeachtet, sichtbar. Man merkt deutlich,
daß der Meisser vorerst seine ganze Figur vollendete /
und sich in der Zeichnung auch nicht die kleinste Par⸗
rie ersparen wollte, die etwa durch eine Falte, oder
durch die Stellung versteckt wird. Die Gestalt praͤ⸗
sentirt sich von deyden Seiten eben so interessant als
en face, und man kann die Wellenlinie, vom aufstre⸗