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De zartes Regen, wonniges Empfindenl
Du bist der Kuß / von der Natur gegeben /
Ein Rosenschleyer, wallend überm Leben,
Ein süß Genügen, nimmer zu ergründen.
Du bist der Zweck, wo alle Zwecke schwinden;
Ein Mittel, in dich selber zu verschweben;
Wer aber dich verlangt in irrem Streben /
Durchschweift das Daseyn, ohne dich zu finden.
Zur guten Stunde nahst du ungesehen
Und unbegriffen, wie ein höher Wesen /
Dem Seltnen, der dich würdig kann empfangen;
Das Herz zur süßen Weihung auserlesen /
oönt, wie die Acleharf' / in deinem Wehen /
Vnd Fülle trinke dad scunechtende Verlangen.
Lohbauer⸗