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zen, Irrthümer und Verbrechen der jungen Herrn
mit Bemerkungen, die er an Suschen, die zehn Jah⸗
re alt, verrichtete. Diese Bemerkungen giengen nicht
wie die Predigten so vieler Eltern an Suschens See:
le unnütz vorüber, denn Suschen kannte die Menschen
dazu; alles war aus ihrem Laden lebendig hergenom⸗
men.
Die Mutter war eine fromme Frau, die ihren
Mann von Her'en »ebte, und der auch der Neid, so
hübsch sie gewesen war, nichts vorzuwerfen wußte,
So hörte Suẽchen alle Tage- daß eine reine Unschuld
des Madchens einziger und theuerster Schatz ist. Der
Vater erzählie Suechen, daß seit tausend Jahren nicht
eine Schande, nicht ein Verbrechen den edlen Namen der
Kourtenans entehrt habe, und immer, wenn Suschen nach—
her in Versuchung gerieth, traten die lange Reihe der edt
len tugendhaften Kourtenah's vor ihre Seele, und der