Full text: Casselische Polizey- und Commerzien-Zeitung (1790, [2])

Stuͤck z1. 
dem Invaliden? Unter⸗Officier Meyer die Thorschreiber⸗ Stelle zu Marburg am Gruͤnerthor 
gmaͤbigst conerirt, unnnn 77— 
der Jaͤger Giebeler aus Hanau ist zum Forst⸗Aufsichter nach Ni der⸗ Rodendach bestellt worden. 
Gemeinnutzige Sachen. 
Leichte Art? einen Bruchschaden selbst zu heilen .. 
Aeußerliche Mittel, die wuͤrklich erprobt und het lsam befunden sind, aus andern Gemeln— 
nuͤtzlzen Blaͤttern auch in das unsrige aufzunehmen, und allgemein bekannt zu nachen, wird doch 
nicht unver dienstlich seyn. Das 43ste Stuͤck der Mindenschen Anzeigen vom jetzigen Jahre, lie⸗ 
fert die Geschichte eines Arbeitsmannes, der sich vor 72 Jahren beim Heumathen durch zu siarket 
Heben einen Darmbruch zugezogen, der gleich anfang s heftig wurde. Es wurde sogleich orben li⸗ 
cher Rath gesucht, ein Bruchband angeschafft, und waͤhreud des ersten Halbenjaͤhrs vie le Kosten an⸗ 
zewandt, und manche Mittel versucht; aber alles vergebens: der Bruch wird immer staͤrker, so, daß 
der Mann zulezt fuͤr Schmerzen kaum mehr gehen kan. Unter diesen Umstaͤnden, und in der deirut⸗ 
len Lage, worin fich der Mann befand der von seiner Haͤndearbeit leben mug, komt ein anderer 
alter Mann von seiner Bekanntschaft zu ihm, der von dem Ung uͤck dieses seines Freundes gehoͤrt hatte; 
Derselbe gibt ihm, weil alle gebrauchte Mittel nicht haͤtten ansch agen wollen, folgenden Rath 
5 solte aus der Apotheke fuͤr Ggr. sogenanntes Schlangenfett bolen lassen, und sich 
„taͤglich einigemal uͤber Kohlen damit s chmieren; auch solte er zwischendurch den Saflt von fri⸗ 
en Zainebů denvotz, der am Jeuer an dem einen Ende heraubisefe mit dem znget dir n 
streichen; das Bruchband dabei aber immer noch gebranchen. Durch den einige Wocheniang 
fortgesezten Gebrauch dieses Mittels habe sich ber Bruch gaͤnzlich zuruͤck gezogen, und der Mamn 
poͤllig davon befreiet worden, so, daß er nachher nicht einmal ein Band mehr getragen; und eb 
er gleich immerfort schwere Arbeiten verrichtet, habe er doch nie beim Heben und Tragen etwas 
wieder davon gespuͤret. Der, auf diese Art kurirte Mann lebe noch und set ein ebrlicher guter 
Mann, so, daß man an seiner Erzehlung nicht zweifeln duͤrfe; auch bestaͤtigten solches mehrerc, 
die von seinem Zufall und Heilung Augenzeugen gewesen. Hie Wabrbeu bende also verbuͤrgt.⸗ 
Indessen, da es, leider, —9— geben wird, die mit dem oben beschriebenen Manne in gleichem 
Falle sind; se werden ohnfehlbar mehrere mit diesem Mittel eine Prode machen; und dieselben 
wuͤrden sich ihren lei denden Nebenmenschen sehr verbinden, wenn sie in diesen Blaͤttern von dem 
Erfolg ihres Versuchs Nachricht gaͤben; wodurch denn eutweder die Heilkraft des vorgeschriebe⸗ 
nen Mittels sich voͤllig auch hier bestaͤtigte, oder, als imheilbat zu verwerfen waͤre. J 
Gemeinnuͤtzige GSachen. 
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* J 
Es hat dem Aumaͤchtigen nach seinem unerforschlichen Rath gefallen, meinen im keben zart⸗ 
li chst geliebten Etzegatten, den Fuͤrstl. Hess. Ritterschaftl. Steuer Ober Einnehmer und Rect fiea⸗ 
tione Sommissarmum, Wilem von und zu Bischoffs haufe n nach einer langheihen 
Kranlbhett, am gten dieses Monats im 43sten Jahre seines Liters, durch einen sauften Tod auf 
dieser Zeit ichleit adzulordern. Dieslen Verlust des edlichften Gatten ünd liebebehesen vrte 
ben ich und mit mir 6 unerzogene Waisen jezt so gerecht beweinen, mache ich denn hierdurch 
allen meinen verehrungswuͤrdigen Freunden und Verwandten bekannt, und empfehle mich nebs 
meinen nunmehro vaterlosen Kindern Ihrer allersetigen fortdaurenden Freundschafi und Wohi⸗ 
gewogenheit aufs angelegentlichste. Berge bei Witzenhausen, am 12. December p νν 
Wulhelmine v. Bischoffshaufen, geb. v. Wangenheim. 
—ADDD dem Leipzigerthor dey dem Leinewandsdrucker Fabr 
busch, eine Parthie blan und schwatz gedruckte Tuͤcher, auch roth streifiges en 
worden 3 wer hiervon Nachricht geben kan, erhaͤlt Laubthaler zu Belohnung. 
Frem⸗
	        
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