Full text: Casselische Polizey- und Commerzien-Zeitung (1790, [2])

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Wenn es uns beliebt haͤtte, in unserer Anzeige, Bruce Reisen betreffend, so abzuurkheilen, als 
es der Cxpedition der iheol. Annalen in Rinteln beliebt hat, uͤber uns abzusprechen; so wuͤr⸗ 
den wir, gleich wie sie, haͤmisch gehandelt heben. Aber diesen Vorwurf wird kein unbefau⸗ 
—* und unpartheyischer Mann uns machen; er wird unsere Anzeige vielmehr billigen. Nicht 
deid konnte uns lelten — denn nicht wir traten der Expedition der theol. Annalen in den 
Weg, sondern sie stellte sich uns entgegen, mit einer Ruüͤstigkeit, wie es Neidern und Neben⸗ 
buhlern zukoͤmmt. Behauptung unsers Rechts, und die Pfücht, alle beeintraͤchtigenden Ne⸗ 
henbuhlerspeculatllonen, die offenbahr auf unsern Schaden anbauten, zu entfernen, hleßen 
uns, nicht ftill zu schweigen. Ob die Expedition der theol. Annalen, wirklich koͤstliche Per⸗ 
len e Goldkoͤrner, ober nur versilberte oder vergoldete Pillen geben wird — soll uns gleich⸗ 
zuͤltig sehnn. .... 
Wir zeigen nun hiermit an, baß von unserer Uebersetzung: (Bruce Reisen zur Entdeckung 
der Quellen des Nils in den Jahren 1768 bis 1773. in fuͤnf Baͤnden, aus dem Englischen 
uͤbersetzt, von J. J. Volkmann, und mit einer Vorrede und Anmerkungen versehen, von 
J. S8. Blumenbach.) der te u. 2te Band, 83 Bogen stark, nebst einer großen Charte, 8 
Hctavkupfer, und 4 Octapblaͤtter, Aethiopische Schriftarten darstellend, die Presse verlassen 
r p und in allen vornehmen Buchhandlungen fuͤr den billigen Preis don 4 Rthlr. 8 Gar, zu 
aben find. — 3 
Freylich ist ihr Aeußeres nicht prunkvoll, wie eine unlautere Stimme ins Publikum Ien 
deschrteen hat; dennoch erscheint sie in einer Gestalt, in welcher sie ein gesundes und rediiches 
uge nie beleidigen kan. Und mehr verlangt der vernuͤnftige Mann auch nicht, wenn es ihm 
ein Ernst darum ist, daß man der Gemeinnauͤtzlgkeit wegen, auf den groͤßern Haufen, und 
nicht auf wenige von ihm Kuͤcksicht nehmen moͤgggeee 
Wir duͤrfen, um etwas zu wiederholen, was den innern Werth dieses Werkes etusß und 
was die Stimme eines urtheilsfaͤhigen Mannes ist, ohne Bedenken eine Stelle aus des Herrn 
Hofraths Blumenbach Vorrede abschreiben. “Denn, sagt Herr B. nachdem er die Fehler und 
„Verdlenste dieses Buchs zergliedert, und besonders von letztern gesprochen hat“, denn alle 
diese vielseitigen und großen Verdienste wird doch, wills Gott, ulemand dem Werke des Hru— 
Bruce bey allen seinen Maͤngeln abzusprechen sich beykommen zu lassen; einem Werke, woriun 
sich, nach dem Ausdruck eines der einsichtsvolisten, und zwar streng pruͤfenden, aber schlech⸗ 
kerdings unpartheiischen Recenseuten, “ fuͤr den Sachkundigen und Wißbegierigen ein Schagtz 
„von Nachrichten finbet, die in die Erd⸗e Natur⸗ Stern⸗ Menschen⸗Voͤlker⸗Sprachkunde, 
e und Schiffarth einschlagen; und worinn Gelehrte aller Art Stoff und Nahrung fuͤr 
„ihre Neugierde finden muͤssen.. 4. 
Und p —X iis ischen Wichtigkeit, wodurch dasselbe unter den Reisebeschreibungen 
nach merkwuͤrdigen und doch wenig bekannten Laͤndern, seine vorzuͤgliche Stelle allemal be⸗ 
haupten wird, muß man es der Verlagshandlung der gegenwaͤrtigen Vebersetzung dank wissen, 
Man sey nicht ungerecht gegen uns, und glaube, daß wir diese Stelle um unsert willen 
hersetzen, gleichsam als wollten wir uns einen Huldigungsaltar hier aufrichten R das sie es 
dem —* zwar fuͤr einen ungleich maͤßigern Preis als die Urkunde, aber dennoch voll⸗ 
staͤndig unverstuͤmmelt liefert, und zwar aus der geuͤbten Feder eines Gelehrten, dessen Flelg 
schon durch mancherley andre große Arbeiten allgeinein belanut ise.⸗.. 5 
if alles / was die Expedition der heoi. Annalen jezt oder kaͤnftig noch alg haͤmische Aus⸗ 
faͤlle auf uns wagen wird, wetden wir kein Wort erwiedern⸗ sondern mit dem BSeyfall des 
wefferden lenden Nonmes zufele den vuhig auf sie hinabis cheln. Letprig den oten gobemb. a cyoĩ 
Weldmannsche Buchhandiung · 
Tib⸗ 
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