Full text: Casselische Polizey- und Commerzien-Zeitung (1790, [2])

Anleitung 
nuͤtzlcchen Gebrauch des Glauberischen Wundersalzes, 
in Beziehung auf den im Monatsbogen 
14 
Herrn Rath Caspar son/August i7 90. von mir herautgekomm 
menen groͤßeren Aufsatzes. 
des 
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—R kann — ohne zu viel zu sagen — bebaupten, daß bey denen Thieren, (welche mehr au 
Al eine der Natuͤr gemaͤße Ordnung gebunden sind, als der Mensch), die meisten kraͤnklichen Zufoͤlle 
von der Unordnung ihrer Verdaunngs-Werkzeuge entstehen: — mithin schraͤnket sich der medicinische 
Nutzen des glauberischen Wunder⸗Salzes nicht blos auf die Kraukheiten des Menschen ein. 
Vieljaͤhrige Erfahrungen aufmerksamer Hausvaͤter und Deconomen, fleißiger Naturforschert 
und wissentschaftlicher Roß-⸗Aerzte haben bewiesen, daß es bey allem vierfuͤßigen Veh — auf nach— 
beschriebene Weise angewandt — nicht nur als ein praͤservirendes⸗ sondern, selbst in hinfaͤlligen Kraub— 
heiten, als eins der sichersten Rettungs-Mittel von großen Nutzen ist. 
Der einmalige Genuß wirkt freylich beym Thier nicht gleich so thaͤtig, als beym Menschen; 
aber desto sicherer der anhaltende Gebrauch: und wir wissen, auf obige Erfahrung gesiuͤzt, das 
dieser alsdann selbst der so fuͤrchterlichen Hornvieh⸗Seuche unversagt Trotz bietet. 
Der beste Gebrauch des glauberischen Wunder⸗Salzes geschieht demnach also: Bey den Pfer⸗ 
den? wenn ein Pferd einen Anstoß seiner Gesundheit bekonimt; der sich durch verhalten des 
sssarns, des Mistes; durch Traurigkeit, truͤbe Nugen, unruhige Bewegung, Seitenschlagen un 
mehr dergleichen Anzeigen, zu erlennen giebt: — so schuͤtte man IPfund von gedachtem Salze in! 
einen halben Eimer voll Wasser; bewege das Wasser, bis alles Salz darinn zergangen ist, und gebe tel 
es sodann dem Pferde zu saufen. Die mehresten Pferde saufen dieses Wasser gern; solte sich aber em 
eins weigern⸗ so thue man A Pfund Glauber⸗ Salz in eine, ein halb Maas, oder 2 PYfund Wafsfer hal⸗ klar 
kende Bouteille, fuͤlle solche mit warmen Wasser, wodurch das Salz geschwind zergeht und schuͤtte — 
es dem Pferde vermittelst eben dieser Bouteille noch lauwarm in den Hals. Oft ist diese einzige An⸗ ein 
wendung genng, um das kranke Pferd wieder gesund zu machen. Waͤre aber die Krankheit V ich 
noch nicht gehoben, so muß man die Anwmendung des Salzes taͤglich einmal wiederholen; wobey i 
noch anmerke, daß dem kranken Thiere eine maͤßige Bewegung dienlich ist. Auch gesunde Pferde neh⸗ 
men — wenn sie einmal daran gewoͤhnt sind — das Glauber-Salz, trocken unter etwas Hafer ge⸗ 
mischt, sehr gern aus der Krippe zu sich; durch dessen anhaltenden Genuß, vder wenn man hnen das 
anten zu beschreibende Glauhzer salzwasser zum faͤglichen Getraͤnke reicht, werden sie vor Druͤfen, Hu⸗ 
sten ꝛc bewahrt und bey bestaͤndig gleicher Freßlust exhalten. 
Beym Sornvieh und Schaafen: — Ob man gleich keinem Thiere durch eine zu große Men⸗ 
ge von dem glauberischen Wunder⸗Salze Schaden verursacht; so muß ich im Gegenthen bemerken, 
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