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Stuͤck 40.
Gemeinnuͤtzige Sachen.
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Civil⸗Befoͤrderungen.
Dem bis herigen pensionirten Anditeur Joh. George Jungk ist die vacaute Juftiz⸗Beamfenstelle
nebst dem halben AUntheil des Gerichts Seelheem, und ——
henen Unkergerichts⸗Advocaten Justus Heurich Resnuͤck, und George Muͤldner, die Advocatur
und Procuratur bey Fuͤrstl. Regierung zu Cassel gnaͤdigst conserirt;
der zu Holzhausen gestandene Pfarr Soldan, erhaͤl die Pfarrey Winnen, und
ser Surstimtus und Rector Schindewolf zu Helwars hausen, die dasige vacante Prediger⸗
stelle; sodann — J 6
ist der Vergreris⸗Alumnus Daniel Piderit dem Gradirmeister Beyer zu Allendorf in den Sooden
zur Aussicht in der Gradirung gnaͤdigst beygegeben worden.
Gemeinnuͤtzige Sachen.
Fortsehumg von der Ungewißheit des Todes und das einzige untruͤgliche Mittel, sich von
seiner Wirklichkeit zu uͤberzeugen, und das Lebendigbegraben unmoͤglich zu machen.
Diese nun erwiesene Moͤglichkeit eines lange dauernden durch nichts zu erkennenden Lebens
nacht es uns nun zur dringendsten uͤnd heiligsten Pflicht, auf Mittel zu denken, uns und andere vor
ꝛem schrecklichen Schicksal, des Lebendigbegrabens zu sichern. Alle die gewoͤhnlichen Mittel erreichen
ziesen Zweck nicht; selbst die Todtenbeschäͤuung, die man an manchen Orten dazu eingefuͤhrt hat,
vird unnuͤtz, so bald die Todeszeichen, auf die sie sich gruͤndet, keine Beweiskraft mehr haben. Die
zeit allein ist der competetente Richter uͤber Leben und Cod, und nach allem, was bisher gesagt
vorden, ist das einzige und das natuͤrlichste Mittel, sich aus der Ungewißheit zu reißen, dieses: den
Leichnam so lange liegen zu lassen, bis sich die oben beschriebenen Spuren der Saͤulniß zeigen.
Wir erreichen dadurch den zwiefachen Vortheil, einmal das Lebendigbegraben gewiß zu vermeiden,
ind zweitens, im Fall des unvollkommenen Todes, das goͤttliche Vergnuͤgen zu
enden sich und den seinigen wieder geschenkt zu sehen; ein Vortheil, den man dei der Gewohnheit,
ich des Todes durch Oefnung oder eine Wunde des Herzens zu versichern, nothwendig verlieren
muß. Nichts laͤßt sich gegen diesen Vorschlag einwenden, als eiwa die Besorgniß, die faulen Duͤnste
des Leichnams moͤgten die Luft verderben und der allgemeinen Gesundheit nachtheilig werden, fuͤr wel⸗
he die medicinische Policei zu wachen verbunden ist. Aber, erlaubt uns die zu aͤngstliche Sorge fuͤr
die Lebendigen, ungerecht gegen die Todten zu seyn? Und ist nicht die ganze Besorgniß eingebildet
und uͤbertrieben? Was ist die Ausduͤnstung von ein Paar Leichen fuͤrs Ganze, gegen die Menge ani⸗
malischer Ueberreste, unter denen wir bestaͤndig leben, und die um und neben uns faulen, ohne daß
vir einigen Nachtheil fuͤr unsere Gesundheit davon bemerken? Ist nicht die ganze Natur ein offenes
Brab, worin jeden Augenhlick Millionen Wesen sterben und verwesen? Wir haben Gottesaͤcker, Ana⸗—
omien, mitten in den Staͤdten, wo die Leichen nicht Tage, sondern Monate lang liegen, und wir
polten den Todten diesen kurzen Aufenthalt uͤber der Erde verweigern? Ja wir wissen nun, daß viel⸗
eicht das schoͤnste und gesundeste Land in der Welt, Oraheite, gerade das ist, wo man die Todten
n der freien Luft verfaulen laͤßt . Es ist ja die Absicht nicht, die Todten Wochen- sondern nur
Tagelang, nicht bis zur hoͤchsten Faͤulniß, sondern nur bis zum Aufang derselben, wo die Ausduͤn⸗
dungen noch hoͤchst unbebeutend und, aufzubewahren. Und um aller“ moͤglichen Gefahr auszuwei⸗
chen, kan man sie ja, entfernt von den Wohnungen der Lebendigen, an einem abgesonderten Orte ih⸗
e Quarantaine halten lassen. Ein auf solche Art abgesonderter Todter wird gewiß eben so wenig
Ansteckung verbreiten konnen, als ein Pestkranker in seiner Quarantaine; und ist er an einem boͤsar⸗
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Weder Niedersachsen, das seine Todten laͤnger und anstaͤndiger auf bewahrt, noch Zolland, wo es sogar
verboten ist, sie vor dem fünften Tage zu hegraben, und sie wo also acht ja vierzehn Tage stehen, weiß ei⸗
nigen Nachtheil von dieser Gewohnheit.