Full text: Casselische Polizey- und Commerzien-Zeitung (1790, [2])

38, 
Ztuͤck 38. 
Gemeinnuͤtzige Sachen. 
831 
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)RAuf Pothmanns Sittenbuch fuͤr den christlichen Landmann, durch wahre Geschichte versin⸗ 
e een 30 Bogen stark, zu Ggr.; desgleichen auf Predigten uͤber evangelische Tex⸗ 
te an Sonn⸗ und Festtagen, zur Befoͤrderung der Familien-Erdauung, aus den Werken der 
vorzuͤglichsten jeztiebenden deutschen Redner gesamlet, von dem Herausgeber der Predigten uͤber 
die ganze christl. Moral, 4Theile, zu 10 Gar. jeden Theil. Denn auch auf die dritte Auflage 
der Samlung⸗Predigten uͤber die ganze christliche Moral, 6 Baͤnde, zu Rthlr. fuͤr die 3 ersten 
Baͤnde, nimmt der Kaufmann Strube Subscription und Praͤnumeratien an, wo auch eine 
weitlaͤuftigere Ankuͤndigung von diesen Werken, wie auch nachfolgende Buͤcher zu haben sind. 
Jenaer algemeine Litteratur-Zeitung von Anfang bis Ende 1780, die 2 leztern Jahrgaͤnge 
roh, die andern geburden, 24 Rthlr. Die in Zweibruͤck herauͤsgekommene Sammlung der 
Latemischen Klassis. Autoren in 73 Halbfranzbaͤnden, 25 Rihlr. Magazin fuͤr Frauenzinimer 
vpon 1782 bis 1790, in 18 Baͤnden, 14 Rthlr. Journal von und fuͤr Deutschland von Anfang 
bis 1790, in 14 Baͤnden, 10 Rthlr. Schauplatz der Kuͤnste und Hanbwerke mit setr vielen 
Kupfern, Jebis 1iter Band, ato 20 Rihlr. von demselben Werkber 5te Band roh, wescher 
die Kunst Messing zu machen, die Tuchmacher⸗ und Lohgerberkunsi enthaͤlt, 1 Rihlr. Ans 
demselben Werk die Kunst Karten zu machten, 6 Ggr. Mosers Patriotisches Archiv, Tegt. 8 
oRthir. Frankfurter gelehrte Anzeigen von 1775 und 1779⸗ 1784. 8 Rthlr. Bossuets Ge 
schichte der Welt von Cramer, 6 Baͤnde, 5 Rihlr. Goͤitinger geiehrte Anzelgen, 20 Baͤnde, 
5 Rthlr. Bocks Naturgeschichte von Preussen,5 Baͤnde, s Riblr 
Gemeinnuͤtzige Sachen. 
Fortsetzung von der Ungewißheit des Todes und das einzige untruͤgliche Mittel, sich von 
seiner Wirklichkeit zu uͤberzeugen, und das Lebendigbegraben unmoͤglich zu machen. 
.. Diese große und wichtige Entdeckung nun, die fuͤr unsere Beruhigung, Hofnung und fuͤr die 
virkliche Wiederbelebung manches verloren gegebenen Scheintodten, vom wohlthaͤtigsten Einflusse 
nͤtte seyn sollen, die der Zaͤrtlichkeit und ausdauernden Liebe so manchen schoͤnen Triumph byvber 
— — Gegentheil bewirkt. Sie ist die Quelle der peinlichsten Unruhe woͤrden, 
ind hat die Schrecken des Todes verdoppelt. Unzaͤhlige, die den Tod an sich nicht scheuen, erbeben 
nun bei dem Gedanken, lebendig fuͤr tod gehalten zu werden, und bei jedem Todesfall naher und ge⸗ 
jebter Personen wird unser Leiden durch die quaͤlende Ungewißheit erhoͤht: Er ist vielleicht nicht tod, 
ondern er schlaͤft nur. Und warum? Weil wir die Todten zu fruͤh begraben, und den Zeitpunkt 
zicht abwarten, der die Gewißheit des Todes entscheiden konte. 
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Folgende ruͤhrende Geschichte ist ein Beweiß hiervon. Ein junger Mensch verliebt sich zu VJaris in die 
Tochter eineß reichen Buͤrgers, und sie in ihn, aber ihr Vater zwingt sie, einen andern zu heirathen. 
Picht lange darauf verfaͤllt sie vor Gram in eine Krautheit und stirbt. Man begraͤbt sie wie in Parie 
yee vier und zwanzig Stunden Jr erster Liebhaber, der der Sebnsucht nicht widerste⸗ 
hen kan, sie noch einmal zu sehen, gewinnt den Todtengraͤber, ihm das Grab zu oͤffnen. Es geschieht in 
derselben Nacht; der junge Mensch drohi dem Todtengraͤber augenblicklich den Tod / wenn er nicht schwen 
zen wuͤrde, nimi die en und traͤgt sie in ein benachbartes Haus. Hier legt er sie aus ßeuer, 
reiot sie mit warmen Tuͤchern, und sucht ihr unter tausend Umarmungen und Küuͤssen das Leben wieder 
einzuyauchen. Und nach einigen Stunden wurde ihm seine Muͤhe reichlich helohnt; sie sing an zu seufzen, 
und ihr Leben kehrte wieder. Bald darnach gieng dieses seltne, durch den Tod vereinte Paar nach Eng⸗ 
land, und wagte'es ersi nach ein gen Jahren zuruͤckzukommen. Man wolte sie erst gar mcht fuͤr die ver⸗ 
dorbene erkennen; aber es ward daid erwiesen, und hr jetiger Mann verlangte nun auch, daß maß ihm 
das ihr geduͤhrende Bermoͤgen heraus gehen solte. Es entstand hieruͤber der sonderbarste Proceß. Der 
erste Mann besand darauf daß sie ihm noch zugehoͤre, der zweite behauptete, sie sey fur jenen todt, und 
zur für ihn and durch sine Bemuͤhungen wieder lebendig worden. Aber das Parlament schien sie doch 
dem ersten Besitzer duk ommen losfen zu wollen sie warteten aiso den Proceß nicht ab und kehrten nad 
England zuruͤc Die Atlen dieses mertwauͤrdigen Preesheranden sich noch in der Parlamentereginraiue 
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