Full text: Casselische Policey- und Commercien-Zeitung (1791, [2])

666 Bekanntmachung von verschiedenen Sachen. 30.Stůck. 
gzarnirt ist, das andere aber nebst dem dazu gehoͤrigen Rock aus einem schwehren dunkelrothen 
Sittiff mit bellen Blumen bestehet, in Ermangelung mehrerer Licitanten ein allzugeringes Ge⸗ 
bot, nebmlich auf ersteres miten 5⸗ und auf das andere mit 14 Rthle. geschehen, und daber o 
nochmaliger Licitations⸗Termin auf Dounerstag den 18ten August anberahmt worden, so wird 
solches audurch bekannt gemacht gemacht, und soll alsdann um 12 Uhr, auf das hoͤchste Ge⸗ 
bot der Zuschlag ohnfehlbar erfolgen. Treysa deu zoen Jun. 1701. 
0 E. Biskamp. Vitg. Commiss. 
23) Unyorhergesehene Umstaͤnde haden den Druck meines Schausotels: Oito der Schutz, Prinz 
Ron Heffen? bis jezt verzogeri. Jejt ist in Cassel der Anfang damit gemacht, auch arbeitet 
der Koͤnstler schon an den Kupferstichen. Ich bitte die resp. Praͤnumeranten dieses Aufschubs 
wegen um Verzeihnng. SF. G. Hagemann, Schauspieler. 
24) Bes dem Buchbaͤnblir Job. Jacob Cramer alhier, wird ein Verzeichniß derjenigen wenen Buͤ⸗ 
cher, welche derselbe aus denen verwichenen Frankfurter und Lespziger Ostermeffen angeschaft 
hat, und welche bey ihm um die beygesezte Preise zu haben stehen, an die resp. Buͤcherfreunde 
gratis aue gegeben. 
i5) Ein aus waͤrtiger Knabe von 16 Jahren, von honetten Eltern, der Caution machtn kau, 
wuͤnschet hier in Cassel, in eine Specerey⸗Handlung als vehrling anzukommen.— 
26) Es wird hlermit jedermann erinnert, seine Hunde vom 2gten dieses, bis den 1zten Aug. l. J. 
im Haufe zu halten, als welche sonst, wenn sie auf der Straße gesunden werden, von luste⸗ 
hendem Montag an, ted geschlagen werden sollen. Cafel den 20ten Jol. 1709. 
Aus Suͤrstl. Polizey⸗Commission. 
Steckbriefe. * 
x) Nachfolgendes alhier eingelaufenes Avertissement? 
Ein junger Mensch von 24 bis ꝛ5 Jahren, Kaufmanns⸗-Diener bey einem Kaufmann in 
Wien, dessen Geschaͤfte er in seiner Abwesenhelt fuͤhrte, bat in dieser Zwischen⸗Zeit die Kasse 
seines Princivals eroͤfnet, und eine Summe bey 60, odo Gulden entwendet. Er ist den 14ten 
Seah von Wien abgereift, und hat mit sich einen deutschen Bedienten, welcher franzdsisch 
fpricht, ganz neu getleidet, genommen. Dieser Fluͤchtling hat den Namen des Hrn. Delung 
oder Tungo angenemmen. 
Beschreibung des Sluͤchtlings, der ein Grieche ist, und Banajoti Vergo heißt·· 
Wenn man sich dieses Namens geichickt bedlent, kan man ien vielleicht entdeken. Statur, 
FFuß Zoul ohngefahr; untersezt von Koͤrper. freye Brust, laͤnglichtes Gesicht, mittel⸗ 
maͤßig voll im Gesicht, freye Stirn, garoße Nafe, großen Mund, schoͤne Zaͤtne, dicke 
Augen und roth inwendig, schwarze gewoͤlbie und erbabene Augbraunen, sehr tief pockenaruü⸗ 
big , schwarzen nicht gar zu starken Bart, schwarze natuͤrlich kranse Haare, Bein und Schen⸗ 
lel gut gebaut, der Fuß uͤberhaupt qut proportionirt starke und ve nehmliche Stimme, schb⸗ 
nes Linsehen, er spricht griechisch gat deutsch, auch schlecht franzoͤsisch, und italtaͤnisch. Er 
ist in einer Basiorde hier abgereist. Der Wagen hat 4 Raͤder, und ist nur zweisitzig, das 
Gestell ist roth gemahlen, und geib schatkirt, ber Kasten in Chocolatfarbe lackirt wit rother 
Bortirung und Deachentdpfen, die Springkedern sind weiß, inwendig ist er mit perlenfarben 
Zuch gefuͤttert, die Vorhaͤnge weiß, die Haͤlfte emballirt in Wachsleinwand, vorn zwey La⸗ 
dernen; man hat 2 Pferde bis Augsburg vorgespannt, von Augsburg aus 4 Pferde, er gab 
großes Trinkgeld ben Postillionen, es war kein Mantelsack auf dem Wagen. Von Wien ist er, 
nach zuverlaͤßigen Nachrichten, nach Augs burg gereist, von da uͤber Ulm, vermuthlich nach 
Basel oder anderwaͤrts hin sich verfuͤget. Da dieser junge Mensch im Gymnasio zu Petersburg 
studirt hat, wo die Gewshnbeit ist/ solchen jungen Leuten bey ihrem Abschiede ein Officiers⸗ 
Patent zu geben, so koͤnte es wohl seyn, daß er dieses Patent bey sich haͤtte, und unter dieser 
niform reise Vas Verimodgen, welches dieser zunge Mensch bey sich haben wird, bestehet in 83* 
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