Full text: Casselische Policey- und Commercien-Zeitung (1791, [2])

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Julius. * 
„Gemeinnuͤtzige Sachen. 
schieden, eine Gattung, worauf 14 Dutzend Hemder koͤnnen gewaschen werden, kostetesPf. 
5Schilling Sterlinge, oder — — nachdem der engl. Wechsel⸗Coyurs steht, einige Ggr. 
mehr oder weniger, als 325 Rthlr.; es koͤnnen auch groͤßere oder kleinere Maschinen bestelt wer⸗ 
den. Die Ausringe⸗Maschine ader bleibt immer dieselbe, und kostet auch immer besonders 
1Pf. 1Schilling, oder nach obiger Bemerkung etwas mehr oder weniger als 6 Rthlr. 14 Ggr. 
Wobey auch noch zu bemerlen, daß das auf derselben durch den bloßen Druck ausgerungene 
Zeng, so rein ausgedruͤckt wird, daß es in halb soviel Zeit als sonst trocken wird. Da sich 
nun die Moͤglichkeit einer solchen Wasch⸗Maschine, nebst deren Ausringer ganz gut urtheilen 
laͤßt, auch von denen Herren Verfassern genannten Jonxnals ihrer guten und sichern Correspon⸗ 
denze zu erwarten steht, daß vorgedachte neue Erfindung eine Ausnahme, nicht nur von denen 
macht, die oft dem Kunstersinder alle Ehre, sonst aber niemand Nutzen schaffen, weil sie nicht 
fuͤr das Allgemeinnuͤtzliche auwenbbar zu machen stehen, als auch von denen Erfindungen, die 
bfters und heut zu Tage so vielfältiz von muͤßigen Stuͤmpern aus bloßer Beutelschneiderey 
ausgesonnen und oft eben so sehr angepriesen werden: so offerire ich mich in Ruͤcksicht dessen, 
daß diese Maschine allgemein practilabel nuͤtzlich seyn kan, besonders aber nicht nur fuͤr greße 
Haußhalten, als vielmehr auch fuͤr offeatliche Institate, als von derem großen Nutzen umn so 
mehr mit Grund zu schließen, da Herren Bertuch und Krauß, Londner Correspond. dabey 
versichert, daß sie bereits in vielen Privat-Haͤnsern und oͤffentlichen Jastituten in London ein⸗ 
gefuͤhrt sey, sie jedem, der dazu Lust und keine Gelegenheit hat, sich solche naͤher und selbst ver⸗ 
schaffen zu koͤnnnen, kommen zu lassen: Und da die Erfahrung lehrt, daß nicht nur Mangel 
der Gelegenheit und allgemeiner Bekantwerdung, sondern oft auch Kosten erschwerniß, die 
nuͤtzlichsten Erfindungen des entfernteren Auslandes, manchmal halbe auch ganze Jahrhunderte 
fuͤrs Vaterland zurtck haͤlt, als offerire ich mich sermer, da schon die wohlfeilste dieser Wasch⸗ 
Maschinen, nebst deren Transport-Kosten fuͤr manche ein zelne Haushalt an Kostenwerth zu betraͤcht⸗ 
lich seyn moͤchte — auf eine derselben, und zwar zu dem vorangedachten bestimten Preis zu 
5 Pf. ⸗Schilling, wit 1 Rihlr. Voraus bezahlung Praͤnnmeratlon anzunehmen, und das in der 
Absicht, damit hernach, wenn eine hinlaͤngliche Anzadl Praͤnumeranten vorhanden und die 
Maschlne da ist, sich jeder Jateressent, eine beliedige Groͤßere oder Kleinere hiernach machen 
lassen kan, indem die accurate und Brauchbare, als ungleich wohlfellere Nachmachung unter 
so vlel geschickten und billigen Verfertigeren dieser Art Hausmeubeln, dexren wir hier in Cassel 
und auch außer Caffel im Lande baben, nicht zu bezweifelen steht. Das Ortfginalstuͤck wird 
demnaͤchst entweder unter denen Theilnehmern allein, oder nach Befinden unter fremder Ein⸗ 
ladung meinstbietend verkauft, und dieser Verlaufs-Betrag nebst dem etwaigen Praͤnumera⸗ 
tlons⸗Ueberschuß, nach richtig dargethaner Rechnung, unter die Praͤnumeranten, deren wenig⸗ 
stens 50 seyn muͤssen, distribuirt und zuruͤck bezahlt. Vis naͤchste hiesige Messe werde ich noͤ⸗ 
thigenfals zum laͤngsten den Praͤnumerations⸗Termin offen lassen, und wenn bis dahin wider 
permuthen die hinlaͤngliche Anzahl Praͤnumeranten sich nicht finden, und, daß die sich desfals 
gemeldeten kein hoͤheres Praͤnumerations-Quantum, als oben vestgesezt, vorgedachten Zweck zu 
be ziehlen, bewilligen; so erhaͤlt jeder, der den bestimten 1Rthlr. schon bezahlt hat, solchen ohne 
alle Umstaͤnde als bald wieder zuruͤck. Solte jemand eine genaue Abzeichnung und naͤhere Be⸗ 
schreibung dieser Wasch⸗Maschine zu haben wuͤnschen, und haͤtte keine Gelegenheit sich solche 
aus erwehntem Journal zu verschaffen, dem kan ich ebenfals damit dienen. Von auswaͤrti⸗ 
gen Liebbaberen erbitte mir freye Brieftfe. heinr. Justus Brauer, der juͤngere. 
Die hiesige Walkmuͤhle soll mit der Unterneustaͤdter Mahl⸗Schlag-Schneide-und Bohrmuͤhle, 
worzu sie ehedem gehoͤrt hat, in dem zu sener Verpachtuug auf Montag den 8. August d. J. 
angesezten Licitativns-Termin, mit verpachtet, und darauf das Gebot eingerichtet werden; wei⸗ 
ches hierdurch bekannt gemacht wird. Cassel den 30. Jun. 7öc. 
Aus vuͤrstl. Ober Renth⸗Kammer. 
Mimm 
—** 
Steck.
	        
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