Full text: Casselische Policey- und Commercien-Zeitung (1791, [2])

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August. 
Sieckbriefe. 
op. 36. 1 Rihlr. ißz Gge. Kellner, eine neue Sonate mit V. u. B. op. 13. 14 Ggr. nebst noch 
preler audern Musik von den besen Kompositenrs. Den Liedhabern wird auch angezeiget, daß 
in Zeit von 8 Tagen, ein Trausport von neuer Musik erwarter wird. —— 
Steckbriefe. 
1) In der Nacht vom Iten auf den 2ten dieses, ist einigen relsenden Officlers auf der Landstraße 
zwischen Sangershausen und Landwernhagen ihr Koffre vom Wagen geschnitzen, und leer und 
zerschlagen wiedergefunden worden. Dem Angeben der Beraudten nach, sind folgende Sachen 
darin gewesen: 1) zwey rothe Untsorm mit gruͤnen Rabatten N. J. Knoͤpfen und weissen Unter⸗ 
futter; 2) ein blauer Vrack auch mit Nro, J. Knopfen und weissen Unterfutter; 3) ein Paar 
neue und ein Paar alte Epaulettes von Suber; 4) zwey neue Port d'Epees von gelt und Sil⸗ 
her; 5) ein Paar silberne Schuhschnallen, auf Stenmanier gearbeitet; 6) ein Paar sil⸗ 
berne Sporen mit krummen Haͤlsen; 7) eine silberne Bindenschnalle; 8) eine lange Unger⸗ 
sche und noch 2 andere ordingaire Wildlederne Beinkleider; 9) ein Beinkleid und Weste von 
desemir, letztere mit gruͤnen Band eingefaßt uund mit kleinen Stahlknoͤpfen besetzt; 10) ein 
Macht-Camisol von Nanquin, ebenfals mit gruͤnen Band besetzt, und mit einer Reihe Stahl⸗ 
knoͤpfe, noch ein sitzenes mit wollen Unterfutter, und ein drittes von weissen feinen Flonell; 
11) 9 Hemder, wovon 6 mit v. D. 2 milt A. M. und 1 mit v. R. gezeichnet, 7 davon mit Man⸗ 
schetten; 12) 3 Paar gewebte baumwollene und 1Paar baumwollene Unterstruͤmpfe; 13) ein 
koͤpernes Beinkleid mit Nro. I. Knöpfe; 14) 2 ganz weifsse leinen, eins mit der roihen Kante 
tingesaßte Schnupftuͤcher mit den Buchstoben A. M. gezeichnet, noch 3 blau und meiße 
zestreifte Schnupftuͤcher mit v. D. oder C. v. D. gezeichnet; 15) ein Halstuch ven 
Katt mit weissen Spitzen besetzt; 16) ein Paar wildlederne Haudschub; 17) eine 
Nachtmuͤtze mit bem Buchstaben M. 18) ein Paar gelbe Saffianen Pantoffeln. Ob man 
nun gleich vor der Hand diese Verbrecher nicht genau beschrriben kan; so hat man doch 
Verdacht auf 5 Kerls, die in derselben Nacht auf der Landstraße in blauen ˖und weissen 
Kitteln, und mit starken Knitteln gesehen worden. Dem ganzen Publiko muß daran gelegen 
seyn, diese d'e oͤffent iche Sicherbeit söoͤrende Raͤuber ausfindig zu machen. Wir ersuchen dem⸗ 
nach alle und jede Obrigkeiten in subsidium juris und sub oblatione reciproci auf erwehnte Sa⸗ 
chen sowohl als auf die beschriebene Kerlen acht zu haben, diese im Betretungsefall arretiren, 
und uns gegen Erstattung der Kosten gefaͤllige Nachricht davon zukommen zu lassen. Cassei 
din 9. Aug. 179.. Suͤrstl. gessisches Rriminal⸗ Gericht. Schodde. 
2) Der Johannes Kranshaar, aus Mottgers, Soldst bey dem hochl. Regim. Prinz Carl, welches lin 
Hersfeld in Garnison liegt, hat den zo0. dieses Monats Julius 1701, Mittags zwischen 11 und 
12 Uhr, seinen leiblichen Bruder, Daniel Kraushaar, bos hafter Weise ermordet, und sich nach 
vbollzogener That, sogleich auf flaͤchtigen Fuß gesetzt. Dieser Moͤrder ist gebuͤrtig aus Mott⸗ 
gers, tziesisem Fuͤrstl. Hessen⸗Cafselischen Amts Schwarzenfels, 24 bis 25 Jahr alt, re⸗ 
formirter Religlon, mittler gesetzter Statur, hat einen aufgeworfenen großen Mund etwas laͤng⸗ 
liches plattes frisches Gesicht, und auf der einen Seite der Nase eine Narbe von einem Hieb, 
den er in einer Schlaͤgerey, in Fuld soll erhalten haben, blonde Haare, und traͤgt elnen steif 
gewickelten Zopf. Ee hat bey seiner Entweichung weiter nichts angebabt, als ein Hemd, eine 
weisse mit bauen Striefen versehene baumwollene Veste, weisse leinene Beinkleider und Struͤm⸗ 
pfe, ist bloskoͤpfig oder hoͤchstens mit einer weissen baumwollenen alten Kappe bedeckt gewesen, 
und hat alLem vermuthen nach stumpfe Soldatenschue angehadt. Nachdem nun an der Hab⸗ 
baftwerdung dleses vorbeswriebenen Bruder-Mordes vorzuͤglich gelegen: so ersuchet man alle hoch⸗ 
loͤhliche Obrigkeiten in Staͤdten und Doͤrfern in sublidium juris & justitiae zur Einbolung desseiben, 
ihren in Districten alle moͤglich dienliche Mittel anzuwenden, solchen im Betretungefall gefaͤnglich 
niederzuwerfen, und hiesigem unterzeichneten dissnen Amte davon Nachricht zu geben, da⸗ 
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