Full text: Casselische Polizey- und Commerzien-Zeitung (1792, [1])

Besondere Anzeigen. 
Steckhriefe .. 
I 
Nachdem des regierenden Herrn Landgfafen Hochfuͤrstl. Durchlaucht den Debit derer Looe von 
der Frankfurter Suftungs-VLotterie in denen Staͤdten Hanau, Marburg, Cassel und Rinteln zu 
erlauben gnaͤdigst geruhet haben, und solchemnach von beruͤhrter Lotterie eine Collectux zu uͤber⸗ 
nehmen und sich um den noͤthigen Concessions Schein bey der Klassen· Lotterie⸗Direction dahier 
anzumelden, in besagten Staͤdlen jedermann frey stehet: So wird dieses, und daß in der Stadt 
Frankfurt und dem dasigen Gebiet eine gleichmaͤßige Erlaubniß, sowohl in Anschung der hiesigen 
Armen Waistenhaus., als der Hanguer Land- Kassen-Lotterie, zugestanden seye, dem Publico 
hierdurch nachrichtlich bekannt gemacht. Cassel den Tttn Jam 1792.. 
uͤrstl. Hess. Klassen ⸗CLöoterie: Direction daselbsf. 
Nachdem die plansmaͤßige Ziehung der gien Klasse von der gegenwaäͤrtigen biesizen XXXVIten 
koiterie mit aher Ordnung geendiget worden: So werden die Herren Interessenten, nicht nur 
die darinn gefallene Gewinne, pach Abzug des Joten Pfeunigs und des denen Herren Gollecteurs 
berwilligten Ggr. von einem jeden Gewinn⸗Thaler, binnen der im P as best mten Vierwoͤchi⸗ 
gen Frist von denenjenigen Herren Collecteuts, bey welchen die Einlagen geschehen, gegen die 
sofort aus zubaͤndigende Original-Gewinn⸗Loose in Erspfang zu nehmen, sendern auch die 
RKenovalion derer im Spiel verbliebenen Bilsets um so mehr zu deschleusigen gelieben, als die 
Ziebung der folgenden zken Klasse in genauester Befolgung bes Plars am 28en Februar d. J 
donfehlbar geschiehet. Auch wird biermit bekannt gemacht, dag die gezogene Gewinne von jeder 
Kiasse, in Laubtbaler à I Rtblr. 134 GSgr. bezahlet, und die Einlagen g'eichermaßen angenom⸗ 
men werden. Cassel den 182en Januar 1793. 
e estl. Seßische TDirection der gnaͤdigst garantirten Klassen-Cotterie daselbst. 
Von einem unbekannten Wohlthaͤter in der Unterneustadt find z Laudthaler fuͤr bas Werkkaus 
geschenkt. worben, und ein anderer Wohlthaͤter hat, unter der Devise: durch Gottes Segen, 
Laubthaler geschenkt: wofuͤr hierdurch gedaukt wird. 
* 
* 25 — 
Vor einigen Tagen ist die Marthe Elisabethe Hegelingin von hier, welche ohngefehr 48 Jahr alt. 
atler dicker Statur .breiten frischen Angesichts ist, dicke breite Zaihne, schwar ze mit einzelnen 
grauen Haaren vermischt und eben solche Augenbraunen hat, eine Ziehhaube mit einer gebluͤmten 
Fornette? ein gelbgruͤnes Kamisol von Biber mit gelben Knoͤpfen, und eben dergleichen Rock mit 
Nauem Bande eingefaßt, schwarze lederne Mannsschuhe gemeiniglich traͤgt, und einen rothen 
ae dn hatnit ihrer 182 bis 19jaͤhrigen Tochter ausgetreten. Da nun veruͤbte, 
—** Krimingi⸗Gericht angezeigte Diebereyen, die Veranlassung zu ihrer Flucht gewesen: so 
anden lie Fuͤrsic. Hessishe Sbrigkeiten hierdurch in subsidi um juris et sub obligatione ad rec 
en gezensend ersucht auf diese fluͤchtig gewotdene Marthe Clisaberhe Hegelingin genaues Au⸗ 
henmerk zu haben, sie im Betretungsfall mit nachstehenden, einer hiesigen Dieustmagd entwen⸗ 
det wordehen Kleidungsstücken, als: a) zwey Roͤcke von Damis, roth und blauz byeine zitzerne 
Facke; E) eine weisse kattunene dito; 4) eine dito mit Boukets; e) zwey Hemder; fy ein 
Vnar baunmwwollene Struͤmpfe; g) ein Paar seidene dito; h) ein seiden Tuch; 1) zwey Spitzen⸗ 
uͤcher; xR) ein Flortuch; H ein heller zitzerner Mantel; my ein Paar seidene Handschuhe; 
an Paar baumnwollene Handschuhe mit Spitzen; o) eine Serviette; p7 fuͤnf Ohrenbreden 
zwey Kaͤppgens; x) etwas baumwollen Garn;“s5) eine kleine engl. Scheere; t) ein Paar 
d In vier Stuͤckgen neues Linnen; v)ein Paar Monschetten; w) zwey weisse Taschen! 
3 n worer Miuff d ein Kbrbchen mit Strihel und Spitzenweik ; 2) zwey zitzerne gon 
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