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seit uralten, seit germanischen Zeiten in ganz besonders
innigen wissenschaftlichen und künstlerischen Beziehungen ge—
standen hat, und zwar lange Jahrhunderte hindurch uns
gewährend, jetzt aber nach vielen Richtungen hin von uns
empfangend. Ich möchte hier den Versuch machen, die Auf—
merksamkeit weiterer Kreise Deutschlands auf eine Anstalt zu
lenken, welche in ihren Zwecken und ihrem Schaffen ganz
international ist, durch ihren Gründer und Leiter aber,
sowie durch die Art ihres Entstehens und ihres Wirkens
als ganz deutsch angesehen werden muß. Ich meine die
von Professor Dr. Anton Dohrn aus Stettin begründete
und geleitete zoologische Station in Neapel. Wo von be—
deuteuden, unserem Volke Ruhm und Ehre bringenden
deutschen Unternehmungen die Rede ist, da muß vor Allen
auch dieser Anstalt Erwähnung gethan werden. Auf sie
kaun Deutschland mit ganz besonderem Stolz blicken.
Ein Decennium ruhmvollster und erfolgreichster Thätig—
keit hat die zoologische Station jetzt hinter sich. Mit der
größten Befriedigung und mit gerechtfertigtem Selbstbewußt—
sein kann ihr Director auf die vergangenen zehn Jahre
zurückschauen. Und nicht der leiseste Zweifel kann herrschen,
daß bei einem Weiterschreiten auf den gleichen bereits be—
kannten und erprobten Wegen das zweite jetzt begonnene
Decennium das vergangene in seinen Erfolgen noch sehr
übertreffen wird. Professor Dohrn aber ist der Ueber—
zeugung — und alle hinreichend in die Verhältnisse Einge—
weihten stimmen hierin mit ihm überein —, daß eine Er—
weiterung der haupsächlichsten Hülfsmittel seiner Anstalt ihre
Erfolge außerordentlich steigern wird und ihre Bedeutung
für die Wissenschaft derartig heben, daß sein großartiges
Ideal, sie zu einem wirklichen Centralorgan der ganzen