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auch nach diesen beiden Richtungen hin durch ihre bisherigen
Erfolge, ihre Verbindungen, ihr zahlreiches, gut geschultes
und geschicktes Personal und durch ihre ganze von mir ja
ausführlich geschilderte Organisation ganz besonders befähigt
sich an die Spitze der Entwicklung zu stellen. Keine andere
Anstalt, keine Akademie könnte in der gleichen Weise wie
sie die neuen Bahnen betreten und auf ihnen so hervorragende
Resultate bewirken wie jene. Die ungemein große Bedeu—
tung, welche dies für die zoologische Forschung haben würde
und welche ohne Frage der Station die Führung in der—
selben und dadurch einen gewichtigen Einfluß auf die ganze
Weiterentwickelung der Wissenschaft gewähren würde, kann
in ihrem ganzen Umfang nur von den Fachleuten eingesehen
werden. Und obgleich ich hier nicht versuchen will, das
Gesagte näher zu begründen, so möchte ich doch noch kurz
zeigen, worauf es bei den oben angedeuteten Forschungen
eigentlich ankommt.
Die Physiologie war bisher eine medicinische Wissenschaft,
d. h. sie ist zu dem Zweck begründet und betricben worden,
die Functionen des menschlichen Körpers, seine normale Lebens—
weise näher kennen zu lernen und dadurch neue Anhalts—
punkte und ein besseres Verständniß für die anormalen Zu—
stände desselben, die Krankheiten und ihre Heilung zu ge—
winnen. Da man aber die nothwendigen Experimente an
Menschen nicht anstellen konnte, mußte man sich an Thiere
halten, welche zwar für solche Versuche sich eignen, aber
andererseits auch den Menschen körperlich hinreichend nahe
verwandt sind. Bekanntlich haben Hunde und Kaninchen,
für manche Zwecke auch der Frosch, der Menschheit in dieser
Hinsicht große, wennschon unfreiwillige Dienste geleistet.
Es konnte nun freilich, da die bedeutendsten Mediciner