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und Forschungen am südlichen Meer für die Naturwissen—
schaft nicht allein sehr vortheilhaft, sondern sogar absolut
nothwendig sind, so werden sie auch sicher durch meine kurze
Schilderung der zoologischen Station in Neapel zu der
Ansicht gekommen sein, daß dieselbe in dieser Hinsicht von
einem unberechenbaren Einfluß auf die Entwickelung obiger
Disciplinen währeud der letzten Jahre gewesen ist, und daß
dieser Einfluß fort und fort wachsen muß.
Es kommt nun aber hinzu, daß Dohrns Vorgang
mehrfache Nachahmung gefunden hat. Er hat die Anregung
gegeben, hat das Original in allen seinen vortrefflichen
Einzelheiten erbaut. Nun erscheint es natürlich, leicht und
verhältnißmäßig einfach, nach seinem Muster neue Stationen
zu gründen. Es ist eben die alte Geschichte mit dem Ei
des Columbus, die ewig neu bleibt.“) Dohrn selbst hatte mit
Zuversicht auch diesen Erfolg seiner Gründung vorausgesehen und
ausgesprochen, daß „ein Netz zoologischer Stationen die Erde um—
spannen“ würde. Uebrigens stehen doch alle diese Copien an
Großartigkeit weit hinter dem Original zurück. Ihren
Zwecken gemäß sind sie viel bescheidener eingerichtet. Es ist auch
zu hoffen, daß sie der neapolitanischen Anstalt in keiner
Weise schaden werden, und daß diese in der Fülle ihrer
Mittel, in der Bedeutung ihres wissenschaftlichen Personals
und in der internationalen Zusammensetzung ihrer Gäste alle
andern weit überragend stets den Charakter einer Central—
Station den localen oder speciellen Interessen gewidmeten
kleineren Instituten gegenüber bewahren wird.
* Alle mit dem Bau und den Einrichtungen der neuen Stationen
heauftragten Herren waren in Neapel und haben Prof. Dohrn's Anstalt
genau studirt. Derartige Anstalten sind jetzt in fast allen Ländern er—
richtet, verschiedene sind geplant.