51
Hinsicht bekommen haben. Denmnoch aber zweifle ich, daß
es mir gelungen sei, die wirkliche tiefe Bedeutung derselben
für die Naturforschung und ihren stets sich mehrenden Einfluß
auf diese ganz klar zu machen. Es sind dies eben Verhält—
nisse, welche nicht so auf der Hand liegen und nicht von
Jedem gleich erkannt werden können. Und da ich mich in
diesem Schriftchen ja nicht eigentlich an Fachleute, sondern
an die gebildete Welt im Allgemeinen wende, so darf ich
mich in zu große Einzelheiten und auf Auseinandersetzungen,
welche nur Naturforschern verständlich sind, nicht einlassen.
Auch verbieten die einer solchen Arbeit zugemessenen Grenzen
des Raumes längere Beweisführungen. Daher bitte ich
zunächst mir ohne diese zu glanben, daß das Arbeiten am
Meer für verschiedene Disciplinen der Naturforschung, speciell
für die Botanik, Zoologie, Entwickelungsgeschichte (Embryo—
logie) und Histologies) zur absoluten Nothwendigkeit ge—
worden ist. Die ganz außerordentlichen Forschritte, welche
sie in den letzten Decennien gemacht haben, sind ohne das
AV
nismen des unendlichen Meeres undenkbar. Eine Meinungs—
verschiedenheit in dieser Hinsicht existirt auch unter den Natur—
forschern nicht, oder ist wenigstens nur bei solchen alten
Herren zu finden, welche grundsetzlich allem Neuen abhold
sind und welche wie ehrwürdige, aber fremdartige Reste der
Vorwelt in unsere Zeit des Dampfes hineinragen. Ebenso
wenig werden Kundige dem Mittelmeer und in diesem wieder
Plätzen, wie der Golf von Neapel ist, in Hinsicht auf die
*) Die Histologie oder Gewebelehre, d. h. die Lehre von
dem feineren Bau des menschlichen und thierischen Körpers muß hente
ebenso wie die Lehre von der Entwickelung des Menschen und der Thiere,
die Embryologie, als eigne Wissenschaft angesehen werden.