Full text: Die zoologische Station in Neapel

47 
nicht aus, da das Unternehmen mehr kostete, als berechnet 
war, und es galt, solche von anderer Seite zu erhalten. 
Da haben denn ja auch einige Freunde des kühnen Grün— 
ders und die Regierung des Deutschen Reiches mit nam— 
haften Beiträgen *) geholfen. Das klingt sehr einfach und 
erweckt wohl nur bei Wenigen eine besondere Vorstellung. Was 
ist es denn auch? Baut Jemand ein Haus und reichen 
die Mittel nicht, so nimmt er eine Hypothek mehr auf. 
Ja, aber auf das junge Unternehmen in Italien hätte ein 
Geschäftsmann nie einen Pfennig geliehen. Von irgend 
einer Sicherheit kounte gar keine Rede sein; hier handelte 
es sich nur um persönliches Vertrauen. Und so ehren diese 
gewährten großen Summen fast mehr noch den Empfänger 
als die Geber, da sie zeigen, daß jener auch zu einer Zeit, 
wo er noch keine Erfolge aufweisen konnte, es verstand, 
Vertrauen zu erwecken, und daß die Macht seiner Persön— 
lichkeit die Schwierigkeiten überwand, an denen die meisten 
anderu Menschen gescheitert wären. 
Ganz ebenso verhielt es sich mit der Gewährung des 
kostbaren Bauplatzes, dessen Vorzüge ja im Beginn dieser 
Schrift auseinandergesetzt werden. Wer kann jetzt, da das 
Gebände schon ein Decenunium steht, die Hindernisse ahnen, 
welche Dohrn zu überwinden hatte, um den Bauplatz zu 
erobern. Aber man stelle sich doch einmal die damalige 
Situation vor. Man denke, um sich dieselbe etwas mehr 
ausmalen zu können, es erschiene in Berlin ein junger un— 
bekaunter Privatdocent aus irgend einer italienischen Provinz**) 
Siehe im Anhang. 
**) Wie viele kannten in Neapel wohl Dohrn's Geburtsort, Stettin 
»der die Universität Jena.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.