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erfindet und construirt allerhand Apparate und Instrumente
für das Aquarium oder zu wissenschaftlichen Zwecken. Die
Station verdankt ihm ganz außerordentlich viel und er ist
in seiner ungemein großen Vielseitigkeit und mit seiner Be—
gabung für das Construiren und für das Entdecken eine
der wichtigsten Stützen der Anstalt.
Aus der großen Schaar der italienischen Diener, Fischer
und Matrosen kann ich nun hier des mangelnden Raumes
wegen Niemand mehr meinen freundlichen Lesern vorstellen,
obgleich da noch manche höchst interessaute Persönlichkeit zu
schildern wäre.
Der Begründer der Station und ihr Leiter, ist,
wie schon mehrfach erwähnt wurde, Professor Anton
Dohrn aus Stettin. Er ist durchaus die Seele des
Ganzen, und zwar so sehr, daß — wenigstens jetzt — die
Anstalt ohne ihn gar nicht zu denken ist; wie der Leib nicht
ohne die Seele fortleben kann, so würde auch sie bald dem
Verfall entgegengehen, wenn er sie nicht mehr beseelte.
Dohrn, ein Mann in dem Beginn der vierziger Jahre, war
am Anfang des vorigen Decenniums Pridatdocent in Jena.
Der Gang, welchen seine Studien genommen hatten, die
wissenschaftliche Richtung, welche er eingeschlagen, brachten
ihn in einen gewissen Gegensatz zu den damals dort lebenden
großen zoologischen Autoritäten. Auch fand sein mehr auf
das Schaffen und Prodnciren als auf das Dociren gerichteter
feuriger Charakter nicht die gehörige Genugthunng in seinem
Beruf. Sein allem Kleinen abholder, dem Großartigen zu—
geneigter Geist fühlte sich in der bescheidenen, stillen, für
andere Naturen aber so überaus schönen Wirksamkeit eines
academischen Lehrers nicht wohl. Damals entstanden in
seinem Innern die Ideen und Pläne, deren Resultate die