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stalten man kennen gelernt hat, desto mehr wird man veranlaßt,
diejenige des Professor Dohrn als vorzüglich zu preisen.
Sollte von den jetzt existirenden naturwissenschaftlichen In—
stituten das beste prämirt werden, so müßten, glaube ich,
die Preisrichter, wollten sie nach der Einrichtung, nach dem
Streben und endlich nach den Erfolgen urtheilen, die große
goldne Medaille der zoologischen Station in Neapel zuerkennen.
Daß eine derartige Austalt mit so außerordentlichen
Erfolgen ein großes und vorzüglich geschultes Personal neben
dem Director haben muß, ist wohl einleuchtend. Es ist des
letzteren Verdienst der Station so brauchbare Beamte und
Diener, sich so tüchtige Mitarbeiter herangezogen zu haben.
Dohrn besitzt im hohen Maaß die schöne Gabe organisatorischer
Talente, die für bestimmte Zwecke passenden Personen zu
finden und sie an den richtigen Platz zu stellen. Ein
großer Theil der italienischen Angestellten ist ja sogar von
ihm erzogen worden. Die Gesammtsumme der fest an der
Station Angestellten schwankt ein wenig, beträgt aber schon
seit Jahren etwas mehr als 30. Die höheren Beamten
sind der Mehrzahl nach deutsch, wenn auch einzelne
von ihnen nicht dem Reich entstammen. Besonders sind von
den 7 angestellten Naturforschern 4 Deutsche, einer ein Deutsch—
Schweizer, einer ein Holländer. Der Sekretär des Direktors
ist ein Deutscher, der Ingenieur der Anstalt ein Deutsch-Russe.
Die übrigen Mitglieder des Personals Conservator, Verwalter,
LFommissionär, Diener, Wärter, Matrosen, Maschinisten und
Fischer sind Italiener, ebenso auch die sich im Dienst ab⸗
wechselnden beiden Damen an der Kasse.*) Ich sprach
*) Im Beginn war als Cassirerin eine feingebildete, vom Schicksal
hart mitgenommene Dame, die Wittwe eines russischen Obersten, angestellt
gewesen.