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vernichten würde. Man muß ihnen daher Glasgefäße unter—
schieben und sie in diesen behutsam ihrer Meeres-Heimath
entführen. Doch es ist leider nicht möglich, alle die Methoden
des Fangens und Fischens hier zu beschreiben, obgleich die—
selben zum großen Theil interressant genug sind. Nur ein
Hülfsmittel der Jagd auf das Material sei hier noch erwähnt,
weil es auch wieder der zoologischen Station eigenthümlich
ist, oder wenigstens von ihr und speciell von Professor Dohrn
der Wissenschaft nutzbar gemacht worden ist. Es ist dies
das Aufsuchen von Thieren und Pflauzen am Mecresgrunde
und besonders an Felswänden und in Felsschluchten mittelst
des Taucherapparates. Der Forscher selber, wenn er kräftig
und gesund ist, kann leicht die nöthige Uebung gewinnen, um
mit dem Scaphander-Apparat zu arbeiten. Er läßt sich vou
einem Boot in die Tiefe hinab und bekommt bekanntlich die
zum Athmen nöthige Luft durch eine Pumpe, welche sich im
Boot befindet und durch Röhren mit dem Apparat verbunden
ist, zugeführt. Eine Stunde kann der Taucher gut auf
dem Grunde verbleiben und denselben absuchen oder mit
Hammer und Meißel die Felswände bearbeiten. Da er
Alles in vorzüglicher Weise erkennen kann, sich auch ohne
Schwierigkeit bewegt, so ist er im Stande, die Thiere und
Pflanzen aus Spalten und Ritzen herauszuholen, in welchen
mit Netzen nichts auszurichten ist. Das erbeutete Material
so schnell und so frisch wie möglich der Station und den
Forschern zuzuführen, ist eine wesentliche Aufgabe der Fischer.
Da die Boote alle an dem Quai fast unmittelbar neben dem
Gebäude anlegen können, so hat der Transport der Ausbeute
zu Lande, welcher unter ungünstigeren Verhältnissen manchem
zarten Geschöpf das Leben kosten würde, gar keine Schwierig—
keiten. Die Fischer bringen ihre Eimer, Bütten und Glas—