35 —
holt gern die Schau- und Prachtstücke seiner Sammlung
herbei. Immer wieder und wieder wird man bei ihrem
Anblick ausrufen: „Grade als wenn sie lebten.“ Und ein
höheres Lob ist in diesem Fall nicht denkbar. Die größte
Bewunderung werden Diejenigen äußern, welche selbst einst
gesammelt und conservirt haben und nun diese Resultate mit
den ihrigen vergleichen. Diese Bewunderung kann nicht frei
von Schmerz sein, wenn man daran denkt, wie viel mehr
das mit Sorgfalt und unsäglicher Mühe auf Reisen gesam—
melte seltene und kostbare Material nutzen könnte, wenn man
damals schon diese Methoden gekannt hätte. Von nun aber
sollte ein Reisender, welcher Absicht und Gelegenheit hat,
niedere Meeresthiere zu sammeln, nicht mehr ausgehen, ohne
diese vortrefflichen und erprobten Methoden der Station zu
Neapel sich zu eigen gemacht zu haben. Selbst in Bezug
auf die nicht unwichtige Technik des Verpackens der conser—
virten Thiere kann er hier ungemein viel lernen. Das
italienische Marineministerium hat dies schon seit einigen
Jahren erkannt, und einige Seeoffiziere, welche auf Schiffe
commandirt waren, die größere Expeditionen machen sollten,
haben bei Salvatore Unterricht nehmen müssen, um jene
Seereisen für die zoologischen Museen nutzbar machen zu
können.
Damit haben wir unsern Gang durch die wichtigsten
Räume der Station beendet. Die noch übrigen kleinen
Zimmer und Kammern können uns nicht sonderlich anziehen,
sie dienen als Vorraths- und Wirthschafts-Räume, als kleine
Privatzimmer u. s. w. Eine Reihe der nicht beschriebenen
Gemächer sind, wie oben schon erwähnt wurde, kleinere
Studirzimmer, welche nach denselben Principien wie das
große Laboratorium eingerichtet sind. Zu bemerken ist noch,