Full text: Die zoologische Station in Neapel

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pavillon gelegen und hat ein Fenster nach dem Golf heraus. 
Unmittelbar neben dem nordwestlichen Eckthurm, der auch 
kleinere Arbeitszimmer und den Schornstein der Maschinen— 
feuerung enthält, führt ein kleines, enges, für das dienende 
Personal und besonders für die Fischer mit ihrer Beute 
bestimmtes Treppchen von einem unscheinbaren Eingang in 
der Westfront zu dem beschriebenen Loggienraum hinauf. 
So ist hier auch eine zweite Verbindung des Obergeschosses 
mit dem Aquarium gegeben. 
Dieser Raum der Westfront nun dient zur Empfang— 
nahme und zur Sonderung des neu eingebrachten Materials. 
A 
äußerlich ausschaut, es ist ein ungemein interessantes Plätz— 
chen. Besonders zu gewissen Stunden, wenn die Fischer 
mit Beute schwer beladen heimkehren, giebt es dort gar viel 
zu sehen und oft auch hinreichende Gelegenheit, sich zu 
amüsiren. Es erscheinen hier ja nicht allein die im Dienst 
der Station fest angestellten Fischer, sondern auch viele an— 
dere, welche ihre Beute zu verwerthen suchen. Das Han— 
deln und Feilschen aber der Neapolitaner niederen Standes, 
der Lazzaroni, Fischer u. s. w., ist ein possenhaftes Schau— 
spiel, unterhaltend für den unbetheiligten Zuhörer, ärgerlich 
freilich für Denjenigen, dessen Börse und dessen vielleicht 
tnappe Zeit in Anspruch genommen wird. „Viel Lärmen 
um Nichts“ oder weuigstens um einige Kupfermünzen wird 
an diesem Platze fast täglich aufgeführt. 
Mit großem Geschick und bündigster Kürze werden die 
parlamentirenden, schwadronirenden und oft wie in wildester 
Verzweiflung gestikulirenden Fischer hier von dem Leiter 
zieser Abtheilung abgefertigt. Man kann von ihm lernen,
	        
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