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Italien und Amerika haben solche Verträge mit der Statiou
geschlossen; ebenso auch das transleithanische Oesterreich,
während Ciösleithanien seine Forscher nach Triest sendet, wo
es eine eigene, freilich sehr viel bescheidenere Station erbaut
hat. Der Inhaber eines „Tisches“ kann auf einen für
gröbere und feinere Untersuchungen und Präparationen ge—
nügenden Platz und auf alle Hülfsmittel, welche die Anstalt
zu bieten vermag, Anspruch erheben. Sie liefert mit Aus—
nahme eines Mikroskops und der gewöhnlichsten anatomischen
Instrumente, die jeder Forscher selbst mitbringen muß, alle
Einrichtungen und Apparate, alle Chemikalien, welche die
moderne, sehr complicirte Technik der mikroskopischen For—
schung erfordert; sie gewährt die ganz außerordentlich wich—
tige Hülfe ihrer prächtigen Bibliothek und vor allen Dingen,
sie besorgt in staunenswerthester Reichhaltigkeit das für die
betreffenden Studien erforderliche thierische oder pflanzliche
Material. Bedarf einer der Forscher bei seinen Arbeiten
des Rathes oder der Unterstützung des Directors und seiner
Gehülfen, so werden dieselben in liebenswürdigster Weise
gewährt. Aufgedrängt aber werden sie Niemandem, und
nur auf ganz besonders ausgesprochenen Wunsch übernehmen
jene die Rolle des Lehrers. Da jedoch die Station in ihrer
Eigenschaft als Sammelpunkt tüchtiger Forscher der ver—
schiedensten Länder und durch den gerade hierauf besonders
gerichteten Eifer einiger ihrer stäudigen Mitarbeiter die
Technik der Untersuchungen im Allgemeinen uund besonders
für einzelne specielle Studien anf das Außerordentlichste ent—
wickelt hat, kann ein Jeder und selbst der gelehrteste Akade—
miker in dieser Hinsicht dort noch etwas lernen. Höchst
liebenswürdig ist die in den Contracten mit den Regierungen
nicht ausbedungene und nicht bezahlte Sorge der Station