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gezogen worden. Anfänglich beim Entwerfen des Bauplans
konnte der Gründer der Station unmöglich ahnen, daß seine
Anstalt in kurzer Zeit eine derartige Anziehungskraft aus—
iiben würde; er sah so zahlreichen Besuch eben nicht voraus.
Er rechnete etwa auf zwölf, höchstens fünfzehn Arbeiter,
und in dem Frühling dieses Jahres hatte man im Ganzen
dreißig Plätze eingerichtet, die Räume für den Director und
seine sechs wissenschaftlichen Gehülfen mit eingerechnet. Aber
selbst diese dreißig genügten für die Zeit der deutschen
Universitäts Osterferien nicht. Zwei von den jüngeren For—
schern, welche viele Monate hindurch an der Station arbeiten
wollten, mußten sich einige Wochen zu Hause literarisch be—
schäftigen, um älteren Fachgenossen für die kurze Zeit der
Ferien ihren Platz einzuräumen. Solche Zahlen sprechen
eine deutliche Sprache und beweisen klar genug die außer—
Identliche Bedeutung der Station.*)
*) Nach dem in der zoologischen Station geführten Verzeichniß
hatten von der Gründung derselben 1873 bis zum 14. August dieses
Jahres 291 Forscher kürzere oder längere Zait in ihr gearbeitet und
ihre Hülfsquellen benutzt. Eine bedeutende Steigerung des Besuches ist
für die letzten Jahre zu constatiren. (Siehe die statistischen Notizen im
Anhang.) Mehr noch als die Zahlen sprechen die Namen der Gelehrten,
welche auf der Station gearbeitet haben, für die hohe Bedeutung der—
selben. Gleich die beiden ersten Namen des Verzeichnisses gehören
weithin berühmten naturwissenschaftlichen Capacitäten unserer Zeit an.
Als erster Gast nämlich in der eben eröffneten Anstalt hat der bekannte
Anatom Waldeyer, jetzt Professor an der Berliner Universität, gearbeitet;
als zweiter der leider so jung und in so trauriger Weise in den Alpen
berunglückte englische Naturforscher Balfour, der wohl gewiß sich einen
hervorragenden Platz unter deu größten Forschungsgeistern unseres Jahr—
hunderts erobert hätte, wenu das Schicksal ihm eine längere Lebenszeit
gegöunt hätte.