Full text: Die zoologische Station in Neapel

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allen diesen würde das Fehlen der vorzäüglichen Bibliothek 
geradezu verderblich sein. Aber auch selbst bei einem 
Aufenthalt von wenigen Wochen wird man in außerordent— 
licher Weise durch die Unterstützung reicher litterarischer 
Hülfsmittel gefördert. 
Die Bibliotheksordnung ist, wie eigentlich alle Statuten 
der Anstalt, als vorzüglich zu bezeichnen. Wie viele reiche 
Büchersammlungen sind für die Wissenschaft werthlos, weil 
die Verkehrtheiten ihres Reglements die Benutzung auf das 
Aeußerste erschweren oder gar unmöglich machen. Nicht so 
in der Zoologischen Station. Hier geht man von der nütz— 
lichen und eigentlich sehr selbstverständlichen, in Deutschland 
aber durchaus noch nicht allgemein anerkannten Idee aus, 
daß eine solche Bibliothek für die Forscher da ist. Diese 
Letzteren werden nicht als ein nothwendiges Uebel angesehen, 
das man zwar nicht ganz beseitigen kann, das man aber eben 
als eine ungern gesehene Zugabe der Büchersäle betrachtet und 
danach behandelt. Das Bibliotheksreglement der Station 
in Neapel gewährt den Angestellten und den Gästen eine 
möglichst intensive Ausnutzung der Bücherschätze. 
Dem Bibliothekssaal gegenüber liegt der große Arbeits— 
aal, der mit Recht nach Norden gelegt wurde, weil so das 
zünstigste Licht für das Mikroskopiren gewonnen wurde. 
Sonnenbeschienene Fenster, so angenehm sie sonst auch sein 
mögen, sind dem Mikroskopiker ein Greuel und können ihn 
unter Umständen geradezu am Arbeiten verhindern. Der 
A der 
Lichthof und der Bibliothekssaal, nimmt also in der Länge 
ungefähr die Hälfte des Gebäudes ein. In seiner Tiefen— 
ausdehnung entspricht er ebenfalls so ziemlich der halben
	        
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