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uns als Auserlesene und durch unser besonderes Jateresse
für die Anstalt legitimirt, auch sichern uns gute Empfeh⸗
lungen einen freundlichen Empfang. Daß die Stations—
verwaltung nicht einen jeden, welcher sich für die innere
Einrichtung des JInstituts interessirt, welcher nach alledem,
was er über dasselbe gelesen, es nun auch mit eigenen
Augen sehen möchte, in den Arbeitssälen umherlaufen lassen,
oder sie gar Erklärungen gebend umherführen kann, leuchtet
wohl jedem Verständigen ein. Auch die Liebenswürdigkeit
hat eine Grenze, über die hinaus sie vom Uebel ist. Hier
würde sie besonders die in den Sälen arbeitenden Forscher
empfindlich belästigen und in ihren oft angestrengte geistige
Thätigkeit erfordernden Studien aufhalten. Dann auch
würde es Unrecht sein, zu große Ansprüche an die an und
für sich schon knappe Zeit des Directors und seines General⸗
stabes zu machen. Sind doch diese Herren alle nicht allein
Verwaltungsbeamte, sondern auch, und eigentlich doch in
erster Linie, Naturforscher, deren verlorene Stunden zugleich
einen Verlust der Wissenschaft darstellen. Dennoch haben
sich Professor Dohrn und die übrigen« Herren, besonders
auch noch der Subdirector, Herr Dr. Eisig, stets bemüht,
alle diejenigen Fremden, bei denen ein Interesse höherer
Art, nicht nur eine oberflächliche Neugier vorausgesetzt
werden darf, in liebenswürdigster Weise überall umher zu
geleiten und ihnen alle Einrichtungen zu erklären. Werden
doch auch so wieder neue Freunde der Station gewonnen.
Und ihr Leiter hat durchaus Recht, wenn er von jeher an
dem Grundsatz festgehalten hat, daß eine Anstalt wie die
seinige niemals genug Freunde haben kann.
Es liegt kein Fremdenbuch auf, nicht einmal eine
Chronik verzeichnet den Besuch hervorragender Persönlich—