Full text: Die zoologische Station in Neapel

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uns als Auserlesene und durch unser besonderes Jateresse 
für die Anstalt legitimirt, auch sichern uns gute Empfeh⸗ 
lungen einen freundlichen Empfang. Daß die Stations— 
verwaltung nicht einen jeden, welcher sich für die innere 
Einrichtung des JInstituts interessirt, welcher nach alledem, 
was er über dasselbe gelesen, es nun auch mit eigenen 
Augen sehen möchte, in den Arbeitssälen umherlaufen lassen, 
oder sie gar Erklärungen gebend umherführen kann, leuchtet 
wohl jedem Verständigen ein. Auch die Liebenswürdigkeit 
hat eine Grenze, über die hinaus sie vom Uebel ist. Hier 
würde sie besonders die in den Sälen arbeitenden Forscher 
empfindlich belästigen und in ihren oft angestrengte geistige 
Thätigkeit erfordernden Studien aufhalten. Dann auch 
würde es Unrecht sein, zu große Ansprüche an die an und 
für sich schon knappe Zeit des Directors und seines General⸗ 
stabes zu machen. Sind doch diese Herren alle nicht allein 
Verwaltungsbeamte, sondern auch, und eigentlich doch in 
erster Linie, Naturforscher, deren verlorene Stunden zugleich 
einen Verlust der Wissenschaft darstellen. Dennoch haben 
sich Professor Dohrn und die übrigen« Herren, besonders 
auch noch der Subdirector, Herr Dr. Eisig, stets bemüht, 
alle diejenigen Fremden, bei denen ein Interesse höherer 
Art, nicht nur eine oberflächliche Neugier vorausgesetzt 
werden darf, in liebenswürdigster Weise überall umher zu 
geleiten und ihnen alle Einrichtungen zu erklären. Werden 
doch auch so wieder neue Freunde der Station gewonnen. 
Und ihr Leiter hat durchaus Recht, wenn er von jeher an 
dem Grundsatz festgehalten hat, daß eine Anstalt wie die 
seinige niemals genug Freunde haben kann. 
Es liegt kein Fremdenbuch auf, nicht einmal eine 
Chronik verzeichnet den Besuch hervorragender Persönlich—
	        
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