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Aussehen. Das Dach ist, wie stets in Neapel, ganz platt
und eben, so daß es einen prächtigen Platz zum Lust⸗
wandeln darbietet. Die Farbe des aus Tuffsteinen aufge—
führten Hauses ist ein reines Weiß; und so leuchtet das
graziöse, sehr angenehm wirkende Gebäude aus dem dunklen
Grün der auf der einen Längs-Seite es dicht umdrängenden
Bäume hervor. Die drei andern Seiteu: die dem Meer
zugewandte zweite lange und die beiden kurzen Seiten liegen
frei und sind von stets schön gehaltenen Rasenplätzen, nied⸗
rigen Buschgruppen und wunderhübschen Blumenparthien
umgeben. Die letzteren drängen sich zum Theil bis dicht
an die Mauern des Gebäudes heran.
Man tritt von Osten durch den Haupteingang in der
Mitte der einen kurzen Seite des Gebäudes hinein; von
den langen Seiten ist die nach dem Meer gelegene die südliche,
die andere Längsseite aber liegt gerade nach Norden.
Unmittelbar aus der Vorhalle gelangt man in das eigent—
liche Aquarium.
Hier ist Alles dem wissenschaftlichen Charakter des Ganzen
entsprechend erust und einfach eingerichtet. Jeder Prunk,
jeder äußere Schmuck, Alles was irgendwie nach Speculation
aussehen könnte, ist ängstlich vermieden. Die augsgestellten
Thiere sind dem Begriff eines Seewasser-Aquariums ange—
messen nur Meeresthiere, und zwar auch nur solche, welche
den Golf von Neapel, der sreilich außerordentlich reich an
den verschiedenen Formen ist, bevölkern.
Und in der That gewähren die Vortheile der Lage
in einem so südlichen Breitengrade und unmittelbar am
Strande unserem Aquarinm die Möglichkeit, eine große
Anzahl von Geschöpfen zu halten oder wenigstens für
einige Tage dem bewundernden Blick des Beschauers