Diese Geniekraft war es auch, die zum Inbegriff des herma-
nisch-deutschen Wesens geworden, an dem dereinst die Welt ge-
nesen soll. Schon beginnt es heute für den Blick tieferer Einsicht
wieder zu tagen, daß das Leben aus seinen heutigen Todesgründen
nur durch das intensive Wirken und Walten des seherisch schaf-
fenden Genies wieder emporgehoben werden kann. Von ihm nur
gehen die regeneratorischen Zeugungsgewalten der ewigen Liebe
und Idee neu .beseelend aus. Es weiß das zündende Schöpferwort
aus Ur und Eh, darin dem zerrissenen Völkerrund der Gegen-
wart der Schlüssel zum Weltring allmenschlicher Völkereinheit
wiedergegeben sein wird, mit dem Bauplan urgesetzlicher Höher-
ordnungen. Das hermanische Wesen der keltischen Hochkulturen
birgt wahrlich diesen Schlüssel seit Urzeit. Mit ihm ging er ver-
loren, um aus deutschem Geiste und den Deutungstiefen seines
Sprachsinnes nun wieder gefunden zu werden. Er gibt ein Be-
greifen der Lebensdinge aus sich selbst nach ihrem Geist und
innern Wesen, wie es namentlich weiblichem Lernsinn entspricht.
Er erschließt der Seele den primären Wahrheitsgrund ihrer Ah-
nungswelten aus dem Erbwissen aller Zeiten, der sich in abge-
leiteten sekundären Regeln und Grammatikformen nicht enthüllt.
Sprach-, Kultur- und Religionskunde umfaßt er gleichsam zu
einer Einheitsmethode für den LehrstofT, die dem Lehrenden wie
Lernenden in Zukunft alle Entlastung von überflüssigem Bil-
dungsballast bringen kann.
Der urkultische Sprachschlüssel aus dem kelthermanischen
Welterbe offenbart den Sinn der Dinge. Er öffnet das Auge des
Herzens dafür, den Sinn, jenes Geistorgan für das Gottwesen der
Weltnatur und ihre immateriellen Gestaltungsformen, die kein „Ver-
stand der Verständigen‘“ wahrzunehmen weiß. Diesem ward Gott
zum starren Begriff und darin Vielen zum Fetisch, vor dem sie
sich beugten, während die lebendige Gottheit unerkannt an ihnen
vorüberging. Nur dem Sinn ist Gott lebendige Idee und das Er-
lebnis seiner unbegrenzten Wirklichkeiten im All. Hohe Sinnzucht
war das Geheimnis aller kindhaften Urzeitgröße, die noch auf der
Schwelle ihres Untergangs im späteren Kulturkreis der Antike uns
bis heute Vorbild bot. Das Kopfdenken des Verstandes, darin wir
es inzwischen auf den Lehrwegen der Mannweltkulturen so herr-