fungsstaffeln. Sie forderten ebenso gewaltige äußere Leistungs-
aktion, als innere, in Form passiver Widerstandskraft gegen sitt-
liche Gefahren, zum Zeugnis der vollen Herrschaft über sich
selbst und die radioaktiven Hochenergien. Doch deren Kultge-
heimnis blieb immer im Sinnbild oder Fabelgewande verborgen,
so daß das unbegreiflich Fabelhafte zum Grundton der Urzeit-
geschichten für die Nachwelt wurde. Sein verhüllter Wirklich-
keitssinn ging zuletzt ganz verloren und wurde später oft durch
geschichtliche Tatsachen aus der Zeit dichtender Wiedererzähler
ersetzt, zur fabelhaften Verherrlichung ihrer Helden.
Namentlich war es so im alten keltischen Bardenlande gewe-
sen, wo vielfach durch mönchische Redaktionen der kultische
Tiefsinn der Ursagen erlosch, oder kirchliche Umfärbung bis zum
tendenziösen Widersinn erhielt. Von Wales, der uralten deutsch-
kymrischen Geheim-Kultkolonie — von wo aus auch ureinst der
sieghafte Ramageist nach Irland verpflanzt worden war — hatten
zahlreiche Auswanderungen zur kontinentalen Westküste später
den feenidischen Traditionsbesitz nach Gallien getragen. Hier ge-
wann er unter den brettonischen Kelten die Gestalt der Trouba-
dourromane mit seiner geschwätzigen Fülle meist sinnlos gewor-
dener Fabelarabesken. Der urkultische Sagengrund und seine
tiefen Liebesmysterien wurden zu seichten Lustgefilden eines
leicht entzündlichen, oberflächlichen Sinnenvolkes, frühreif ge-
worden vom starken Bluterbe des morbiden Römersüdens. Doch
von hier aus kehrte der Geist der Sage wieder zum Boden seines
frühsten Ursprungs zurück, um im Kreise der deutschen Minne-
sänger aus Romanverflachung unsterbliche Dichtung zu werden.
VII.
Keltische Auswandererstämme aus den engen Inselreichen des
Westens trugen auch später noch durch Jahrhunderte der Vorzeit
den heimatlichen Kulturgeist in ferne Weltgegenden, begleitet von
kultischen Führern. Ebenso durchzogen bardische Priestersänger
zahlreich das damalige Völkerrund als Homers, Heimatsendlinge.
zur steten Erneuerung der Urtraditionen in den Wandergründun-
gen Ramas. Der Ho mer (nicht wie nach späterem Worlaut Ho-