Full text: Die Neugeburt des Abendlandes

nis seiner Sendung gewesen. Durch ihn vermittelt, ist der erhabene 
Geist ihres Urkultes das höchste Ethos unserer Kultur bis heute 
geblieben. Dieser‘ Urkult war ‚die sinnbildliche Darstellung des. 
Lebensgedankens gewesen in der gesetzlichen Periodizität seiner 
Erscheinungen. Aus ihrer Kreisnatur — gleich im Jahresverlauf, 
wie im Aufbau des Menschenlebens, oder in den Epochen der 
Weltgezeiten und Völkergeschicke — erwuchsen die kultischen 
Festzeiten als Merkpunkte der Wandlungen und ihrer Wesens- 
natur. Denn das Denken der. Kindheit ist Merken und Fragen 
nach Sinn und Ursprung der Lebensdinge. Ihr periodischer Ein- 
klang, erkennbar dem Geiste des Ur-Merkens — Merkur —, ließ 
jede spätere Auslegung des Mythos zutreffend erscheinen, gleich 
geltend für den Sinn des Naturgeschehens, wie den sittlichen 
Aufbau des Menschenlebens. Aus der innern Logik dieser Tat- 
sachen erwuchs das tiefe, metaphysische Vorzeitwissen, das sich 
der begrifflichen Logik schattenhafter Abstraktionen später zu 
dogmatischen Widersprüchen verwirrte. 
Damals aber war der Gottgedanke lebendige Tat und Selbst- 
darstellung im Leben und Handeln der hohen Eingeweihten jener 
Geheimpriesterklasse gewesen, Sie waren durchdrungen von den 
vegeneratorischen Fähigkeiten radioaktiver Quellkräfte der kos- 
mischen Allnatur. Sie besaßen das Urerkennen, das nicht im 
platten Wortsinn allwissend machte, wohl aber All-wissend, denn 
das göttliche Schöpfergeheimnis der ewigen Weltzeugungskraft 
war darin lebendig. Als einer der Ihren wird uns Jesus in all 
seinen Worten und Werken begreiflichste Wirklichkeit, die zu- 
gleich das Gesetz unserer heutigen welterneuernden Zeitaufgabe 
in sich trägt und zu erkennen gibt. Seine Zeit war noch tief er- 
füllt gewesen von Kultus und mancherlei Geheimschulen des 
„verborgenen Gottes‘, Sie lehrten die Mysterien des Werdens und 
Vergehens, gipfelnd in der Lehre des Todes und seiner regene- 
ratorischen Überwindungen durch die Beherrschung der radio- 
aktiven Sonnenenergien. Den Menschen zum vollendeten Träger 
und Auswirker dieser Kraft zu machen, war das Ziel der Hel- 
priesterklasse, jener letzten Geheimstufe der Priesterschulen, aus 
der die „Gottessöhne‘ im tiefsten und edelsten Wortsinn damals 
hervorgingen. Mithras, der Sonnenurquell jener Kraft und sein 
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