geschehens und Völkerwerdens. So ist es das Wesen der neuen
Weltzeit. Es umfaßt die ganze Spannweite zwischen den extremen
Polen der politischen und religiösen Lebensnatur. Es fordert den
Menschen in der neuen Vollbewußtheit seines Eigenwesens als
organische Kraftantenne für die genatorischen und regena-
torischen — gleich Leben gestaltenden, wie ewig verjüngenden
— Energieströme der Allnatur aus göttlichem Sendegrund. Re-
ligion, erfaßt als allfähiges Organ und Sinnpflege für Allheit und
allverantwortliches Menschentum über enge Ichsuchtshorizonte
und platte Alltäglichkeit hinaus, nur kann neue, seelenhafte Welt-
vergottung nach der entseelten Sinnenphase alter Verstandes-
epochen zeitigen. Der Mensch als Träger zunehmender Antennen-
kraft wird zum Antheus, der nach jedem Sturz sich wieder er-
hebt mit neuer Energiefülle aus dem unerschöpflichen Lebens-
schoße der Welten. Nicht übernatürliche Wunder tragen ihn
empor, wohl aber ewige Kraftpotenzen unter mancherlei uns
noch wenig bekannten Naturgesetzen, die periodisch in zuneh-
mende Erscheinung treten im Wandel des Werdens.
Schon weiß die wissenschaftliche Zeitforschung, daß jene
feinsten Urlichtatome, die Elektronen, — indem sie negativ einen
positiven Atomkern von ungeheueren Energiespannungen um-
kreisen — beim Übergang aus ihrer Kreisbahn in eine andere,
eine Strahlung von stärkster Radioaktivität entsenden. Jene Sint-
flut, die den tiefsten Erdgrund, wie menschliche Seelentiefen
gleich machtvoll erschüttert, wo sie berührt. Diesem mikrokos-
mischen Vorgang entspricht der makrokosmische ‘bei der gegen-
wärtig sich vollziehenden Umlagerung der Erdachse in andere
planetarische Stromkreise, voll neuer Geist- und Wesensimpulse
für die Menschheit. Aus dieser Urzünde erblüht die Gewißheit
künftiger Lebenserhöhung und Völkergenesung aus jedem Zeiten-
tod. Die Zündkraft alter Stromkreise erlischt und gibt damit die
Gestalten aus ihrer Art dem Zerfall preis. So endet das Verlebte
in sich selbst, entseelt und aufgegeben vom ewigen Verjüngungs-
geiste der Welten und erkennbar am entsittlichten Wesen nie-
derer Begehrungen und Haßtriebe. Denn göttlich und ewig ist nur
die Liebe und ihr schaffender Heilwille. Sie erwirkt das weite
Epochen überdauernde Urgeschehen des religiösen Genies, zu
e
{
5