Habgier einer unrentabel gewordenen Rentnerpolitik treibt un:
gehindert ihre Völkertyrannei aus den Greisenwünschen phy-
sischen und moralischen Schwachsinnes. Sie lassen sich nicht in
Einklang bringen mit den astronomischen Zahlengrößen der
deutschen Kurswährungen und die ewige, zuletzt entscheidende
Weltnatur rechnet nach anderen Größen. Den Jungkräften, die
auch im letzten Winkel der Not den Beweis der Ausdauer und
des Mutes noch erbringen, bereitet sie den nahenden Lebenssieg
des neuen Morgens. Es ist kein Völkerkrieg mehr heute an Rhein
und Ruhr, sondern letzter Entscheidungskampf zwischen zwei
Anschauungen und den Staatsprinzipien, deren Wandel unsere
Zeitstürme gelten: dem, alten Gewaltmachtprinzip, verkörpert im
imperalistischen Militarismus, wie dem seit Jahrhunderten be-
wiesenen Eroberungswillen Frankreichs und dem deutschen
Willen zum Sieg eines Rechtes, darin die Grundrechte aller Völ-
ker siegen — oder vorerst noch einmal fallen — werden als ge-
sicherter Baugrund ihrer neuen, höheren Zukunftsordnungen.
Noch scheint auch ihr Kulturgewissen erschlagen von Frank-
reichs Akten der Weltzertrümmerung. Doch das geistige und sitt-
liche Deutschland, das der Völkerwelt allezeit unvergänglich
Wertvolles gegeben, ringt ohne Kriegswaffen auch schon dem
göttlichen Heilsieg eines reiferen Menschentums und seiner neuen
Weltzeit zu. Tragisches Heldentum erblühte seit Anbeginn aus
dem Erliegen der hochstufigen Neunernatur unter halbweltlichem
Siebenertum, bis letzte Entscheidungen den ewig-gewissen Licht-
sieg im tiefsten Dunkel bereiten.
Kein Langschläfer und kein Wolkendunkel kann vergangene
Nacht zurückhalten. Nur der Sonnenblick kann sich verzögern
im Blutnebel alter sozialer und politischer Haßmethoden. Doch
immer lauter schallt schon ringsum der Weckruf zum neuen
Lebensdienst, befreit von blind entzügeltem Mammonsdienst und
erhoben zum mitschöpferischen Gottesdienst der Liebe und Idee.
Denn Gottesdienst ist alles und nur das, was dem Leben erhöhte
Fruchtbarkeit aus dem ewigen, sittlichen Weltgrund verleiht.
Gottesdienst, bisher nur ein Sonntagsbegriff von unzulänglichsten
Auswirkungen, muß uns ferner das tägliche Leben werden im
vertieften Anteil am großen Rhythmus des schöpferischen Welt-
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